Huawei wächst in der Schweiz zweistellig

Im Rahmen seiner Enterprise Roadshow 2025 am 14. Mai in Dübendorf hat Huaweis Direktor der Enterprise Business Group bei Huawei Technologies Switzerland, Yang Wang, einen Einblick in die aktuelle Entwicklung des Unternehmens gegeben. Während Huawei weltweit im Jahr 2024 ein Umsatzwachstum von rund 22 Prozent erzielte, wuchs auch das Geschäft in der Schweiz im zweistelligen Bereich; genauere Zahlen liessen sich Yang Wang im Gespräch mit Journalisten anlässlich der Roadshow nicht entlocken. Unter dem Motto "Accelerate Industrial Digital Intelligence" nutzte Huawei die Roadshow, um seine neuesten Entwicklungen in den Bereichen Datenkommunikation, Datenspeicherung und optische Netzwerke zu präsentieren. Die mobile Ausstellung mit dem weiten Huawei-Truck führt laut Huawei durch 29 Städte in 17 europäischen Ländern.

Yang Wang zeigt sich zufrieden mit der Roadshow: "Mit dem Digitaltruck zeigen wir 'hands-on', mit welchen technologischen Spitzenleistungen wir die digitale Transformation unserer Kunden in den verschiedensten Branchen vorantreiben können. Diese Tour ist eine einzigartige Gelegenheit, Kunden und Partner zu treffen, sie über die neuesten Trends zu informieren und vor allem ein kollaboratives Ökosystem zu fördern, mit dem wir gemeinsam die Wettbewerbskraft Schweizer Unternehmen und damit der Schweiz generell voranbringen."

Auch mit dem Enterprise-Geschäft rund um ICT-Infrastruktur scheint Yang Wang zufrieden zu sein. Verbessern will er hingegen die Zusammenarbeit mit Partnern. Denn auch in der Schweiz setzt Huawei vollständig auf Partner beim Vertrieb von Servern, Storage und Netzwerkkomponenten. "Unser Geschäft ist zu 100 Prozent indirekt, immer mit einem Partner", erklärte der Enterprise-Direktor bei der Veranstaltung. Damit dieses noch mehr floriere, habe Huawei seine Partnerstrategie überarbeitet und lege nun mehr Wert darauf, dass Partner dieselbe kundenzentrierte Haltung einnähmen wie Huawei selbst: "Wenn wir als Huawei kundenzentriert sind, unsere Partner aber nicht, dann haben wir am Ende trotzdem unzufriedene Kunden", sagte Yang Wang.

Ein wichtiger Wandel in der Partnerstrategie ist laut dem Enterprise-Direktor, dass Partner stärker einbezogen werden. "Wir haben unser Bewertungssystem zu einer Partner-Umfrage verändert", erklärte der Leiter des Enterprise-Geschäfts. Statt nur den Umsatz zu berücksichtigen, schaue Huawei nun auch auf die technischen Skills der Partner und darauf, ob sie in der Lage sind, die Kunden im Sinne von Huawei zu betreuen.

Die Roadshow, die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand, kombinierte im Zuge dessen auch erstmals Huaweis jährlich stattfindende Kundenveranstaltung mit der Roadshow, im Rahmen derer sich auch Kunden und Partner treffen konnten. Am Vormittag nahmen demnach rund 80 Partner an einer speziellen Partnersession teil. Am Nachmittag kamen auch Kunden hinzu. Insgesamt sprach Yang Wang von 180 bis 190 Gästen, welche die Roadshow besuchten.

Schweizer Markt zeigt sich stabil

Zum Schweizer Markt äussert sich Yang Wang positiv und lobt den "faktenbasierten, praktischen Markt mit kritischem Denken". Im Vergleich zu anderen Märkten sei die Schweiz in der aktuellen geopolitischen Lage stabiler. Es gebe keine Einschränkungen für die Nutzung von Huawei-Produkten, selbst im Regierungssektor bestünden keine Bedenken. Etwa die Hälfte der Kantone nutzt laut dem Enterprise-Direktor bereits Produkte von Huawei - von Speicherlösungen über Netzwerktechnik bis hin zu Smart Screens für Meetings.

Besonders angetan zeigt sich der Yang Wang mit der Entwicklung im Bereich Netzwerk und Speicherlösungen. Gerade das Geschäft mit Speichersystemen würde vom KI-Boom profitieren: "Erstens braucht man zum Trainieren von KI viele Daten. Wo speichert man diese Daten? In Speichersystemen." Zudem generierten AI-Algorithmen selbst wieder Daten, die ebenfalls gespeichert werden müssten.

Abgesehen vom Enterprise-Geschäft zeigte sich Yang Wang auch zufrieden mit anderen Geschäftsbereichen des Konzerns. So habe das Smartphone-Geschäft ein Wachstum von über 30 Prozent erzielt, obwohl die Geräte aufgrund von Handelsbeschränkungen nicht mehr mit Google-Diensten ausgestattet werden können. Huawei setzt hier auf das eigene Betriebssystem Harmony OS. In der Schweiz ist Huawei mit einem Marktanteil von unter 3 Prozent allerdings (wie alle Smartphoneanbieter ausser Apple und Samsung) bedeutungslos geworden.

Die Huawei Enterprise Roadshow 2025 präsentierte wie schon im vergangenen Jahr ein breites Spektrum an innovativen ICT-Lösungen: 

Huawei zeigte etwa seine "Future-Proof Data Storage"-Technologie, mit der Unternehmen den Wert exponentiell wachsender Daten im KI-Zeitalter nutzen können. Für moderne Campus-Umgebungen bietet das "Xinghe Intelligent Campus"-System eine KI-gestützte Infrastruktur mit Huaweis Wi-Fi-7-Technologien. Die "All-Optical Network"-Lösung verspricht ultraschnelle, zuverlässige Konnektivität für verschiedene Anwendungsszenarien. Im Bildungssektor präsentiert Huawei sein "Research Data Management"-System, das Forschungseinrichtungen bei der effizienten Verwaltung grosser Datenmengen unterstützt, sowie die "Education Campus Network"-Lösung für eine vollständig digitalisierte Lernumgebung. Für den öffentlichen Sektor wird die "Smart City"-Plattform eingeführt, um öffentliche Verwaltungen dabei zu unterstützen, schnell eine flächendeckende Netzabdeckung zu fördern, Bürgerdienste zu verbessern und die digitale Kluft zu überbrücken. Im Gesundheitswesen präsentiert Huawei die "HIS&PACS A-A-Unified Storage"-Lösung für die nahtlose Integration von Krankenhausinformations-, Bildarchivierungs- und Kommunikationsspeichersystemen. Abgesehen von anderen Produkten stellte Huawei seine "Multi-Branch Retail Solution" für Einzelhändler und den "Managed Wi-Fi Service for MSPs" sowie die "FTTO Solution for Hotels" vorstellen, um eine Glasfaser-Netzwerkinfrastruktur für das Gastgewerbe und andere Branchen bereitzustellen.