KI-Innovation und Partnerschaften

Gitex Global im Zeichen der künstlichen Intelligenz

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von Marc Landis und NetzKI Bot und cka

Das Konferenzprogramm des zweiten Messetages an der Gitex Global in Dubai hat sich der künstlichen Intelligenz gewidmet. Unter dem Motto "AI Super Tuesday" präsentierten internationale Experten KI-Innovationen und diskutierten deren Zukunftspotenzial in Medizin, Luftfahrt und weiteren Sektoren.

"AI Super Tuesday" war an der Gitex Global ein Publikumsmagnet. (Source: zVg)
"AI Super Tuesday" war an der Gitex Global ein Publikumsmagnet. (Source: zVg)

Der zweite Messetag der Technologiemesse Gitex Global in Dubai hat in mehreren Konferenzen die künstliche Intelligenz und ihre transformative Kraft in den Fokus gestellt. Dieser "AI Super Tuesday" war ein Publikumsmagnet und bot einen vertieften Einblick in Forschung und Entwicklung rund um mögliche Anwendungen von KI zum Nutzen von Industrie und Gesellschaft.

KI in der medizinischen Forschung

So prophezeite etwa der Leiter des Computational Biology Cluster des Pharmakonzerns Sanofi, Shameer Khader in seiner Session "The Next Leap in Medicine: Are we on the Edge of a Breakthrough?", dass KI riesige Fortschritte in der Entwicklung moderner Medikamente ermöglichen werde. Die derzeitigen Prozesse in der Medikamentenentwicklung seien zu kostspielig und zeitaufwendig: "Die Entwicklung von Medikamenten dauert im Durchschnitt 10 bis 15 Jahre und ein Projekt kostet etwa 1,5 bis 2 Milliarden US-Dollar." Das müsse sich ändern, und "wir sollten die KI-Fähigkeiten und den Wert des gesamten Ökosystems nutzen, jeden einzelnen Prozess optimieren, um die Entwicklungskosten bei der Medikamentenentwicklung zu rationalisieren". Ausserdem forderte Khader, dass Datenmodelle- und Dateninfrastrukturen von Krankheiten angelegt werden sollten, sodass daran Forschung betrieben werden könne.

BabyX ist wieder da

Eine etwas schräg anmutende Demonstration bot die Simulation "BabyX", ein interaktives KI-Modell eines 18 Monate alten Babys, ursprünglich 2013 vom Forscher Mark Sagar an der neuseeländischen Universität Auckland entwickelt. Seither verbesserte Sagar diesen digitalen Zwilling eines menschlichen Kleinkindes, das - KI gesteuert - menschliches Verhalten nachahmt. Nun ist BabyX demnach für die akademische Forschung zur frühkindlichen Entwicklung geeignet. Das virtuell animierte Baby lerne und reagiere mit seinem eingebauten virtuellen Gehirn, das ähnlich sei wie dasjenige eines menschlichen Kleinkindes.

BabyX ist laut Forscher Mark Sagar nun für die akademische Forschung zur frühkindlichen Entwicklung. (Source: Netzmedien)

BabyX ist laut Forscher Mark Sagar nun für die akademische Forschung zur frühkindlichen Entwicklung geeignet. (Source: Netzmedien)

Durch biologische KI und ein Betriebssystem namens "Brain Language" würden neurochemische Reaktionen angeregt, die BabyX dabei helfen sollen, zu entscheiden, wie es reagiert. Forscher Sagar, der als Mitbegründer seines Unternehmens Soul Machines auftrat, erläuterte die Bedeutung von BabyX und wies auf einen wichtigen Unterschied zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz hin: "Als Menschen lernen wir von klein auf, indem wir die Welt erkunden und experimentieren. Das Spiel ist ein wesentlicher Bestandteil der Offenheit und des Erfindungsreichtums von Intelligenz, aber das ist etwas, was der heutigen KI fehlt. Wenn wir jemals eine Allgemeine Künstliche Intelligenz regulieren wollen, müssen wir eine kognitive Architektur entwickeln, die durch einen umfassenden Ansatz intelligentes Verhalten hervorbringt."

KI und Quantencomputer in der Aviatik

Auch die Luftfahrt wird sich durch KI und Hochleistungsrechner verändern. Davon ist zumindest Isabell Gradert, Vice President of Central Research & Technology von Airbus Deutschland, in ihrer Präsentation "Quantum Maturation: Introducing The Quantum Mobility Quest" überzeugt. Sie sieht insbesondere Quantencomputer als Schlüssel dazu, "die komplexesten Herausforderungen in der Luft- und Raumfahrt zu lösen und einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise zu bewirken, wie Flugzeuge gebaut und geflogen werden".

Isabell Gradert, Vice President of Central Research & Technology, Airbus, Deutschland in ihrer Präsentation "Quantum Maturation: Introducing The Quantum Mobility Quest". (Source: zVg)

Isabell Gradert, Vice President of Central Research & Technology bei Airbus Deutschland, in ihrer Präsentation "Quantum Maturation: Introducing The Quantum Mobility Quest". (Source: zVg)

Partnerschaften

Abgesehen von technologischen Innovationen stand der zweite Messetag auch im Zeichen wichtiger Partnerschaften. So unterzeichnete etwa Kaoun, der Veranstalter aller Gitex-Events ausserhalb der Vereinigten Arabischen Emirate, eine Absichtserklärung mit der Digital Dubai Authority. Ziel der Partnerschaft ist es demnach, das Gitex-Ökosystem weiter auszubauen und Dubais Internationalisierungsstrategie zu unterstützen, etwa auch mit der Gitex Europe, die vom 22. bis 25. Mai in Berlin über die Bühne gehen soll. Lesen Sie hier mehr darüber.

Es scheint, dass in Zukunft praktisch überall KI drinstecken könnte und damit Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändern dürfte. Die Gitex Global zumindest lässt daran kaum einen Zweifel.

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