Prognose von Gartner

Jedes dritte GenAI-Projekt scheitert an der Umsetzung

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von Joël Orizet und yzu

Bis Ende 2025 kommen über 30 Prozent aller Projekte im Bereich generativer KI zum Stillstand - dies prognostizieren die Marktforscher von Gartner. Die grosse Schwierigkeit besteht darin, dass entsprechende Investitionen kaum unmittelbare Erträge abwerfen.

(Source: NTPY / AdobeStock.com)
(Source: NTPY / AdobeStock.com)

Der Hype um generative künstliche Intelligenz könnte schon bald abflauen. Mindestens 30 Prozent aller GenAI-Projekte würden bis Ende 2025 nach dem Proof of Concept eingestellt, schätzen die Analysten von Gartner. Als Gründe dafür nennen die Marktforscher: schlechte Datenqualität, unzureichende Risikokontrollen, eskalierende Kosten und der unklare Geschäftswert. 

"Nach dem Hype des vergangenen Jahres warten Führungskräfte ungeduldig darauf, dass sich GenAI-Investitionen auszahlen", sagt Rita Sallam, Distinguished VP Analyst bei Gartner. Doch die Unternehmen täten sich schwer damit, den Wert nachzuweisen und zu realisieren. "Da der Umfang der Initiativen zunimmt, wird die finanzielle Belastung durch die Entwicklung und den Einsatz von GenAI-Modellen immer grösser."

GenAI-Investitionen sind schwer zu rechtfertigen

Eine grosse Herausforderung für Unternehmen besteht gemäss Gartner darin, die beträchtlichen Investitionen in generative KI zur Produktivitätssteigerung zu rechtfertigen, da es schwierig sein kann, daraus finanzielle Vorteile zu ziehen. Zwar würden viele Unternehmen auf GenAI setzen, um ihre Geschäftsmodelle zu verändern und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. Diese Implementierungsansätze seien jedoch mit erheblichen Kosten zwischen 5 und 20 Millionen US-Dollar verbunden, teilt Gartner mit. 

"Leider gibt es bei GenAI keine Einheitsgrösse, und die Kosten sind nicht so vorhersehbar wie bei anderen Technologien", erklärt Sallam. Generative KI erfordert von Führungskräften demnach eine höhere Toleranz für zukünftige, indirekte Gewinne als für sofortige Erträge. Damit hätten sich allerdings viele Finanzchefs in der Vergangenheit nicht wohlgefühlt. 

Erfolgsmeldungen von Early Adopters 

Immerhin berichten frühe Anwender aus diversen Branchen von positiven Effekten ihrer GenAI-Investitionen. Basierend auf einer Umfrage unter 822 Geschäftsführern rechnet Gartner mit einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung von 15,8 Prozent, Kosteneinsparungen von 15,2 Prozent und einer Produktivitätssteigerung von 22,6 Prozent. Die Umfrage fand zwischen September und November 2023 statt. 

Der potenzielle Nutzen, den Unternehmen aus Investments in generative KI ziehen können, hängt den Marktforschern zufolge jedoch stark vom Unternehmen ab - ebenso wie von den Anwendungsfällen, den Rollen und Mitarbeitenden. Zudem zeige sich oftmals erst mit der Zeit, wie sich GenAI-Ausgaben konkret auswirken. 

 

In der Schweiz verwenden übrigens rund 60 Prozent der Angestellten künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz, wie aus einer Umfrage von Deloitte hervorgeht - fast die Hälfte der Befragten befürchtet einen Jobverlust aufgrund von KI. Lesen Sie hier mehr dazu

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