Globales Cloud-Geschäft zieht wieder an
Nach einer Bremsstrecke nimmt das globale Cloud-Geschäft wieder Fahrt auf. Die Wachstumsraten der Hyperscaler ziehen an, wobei Microsoft mit Azure fast doppelt so schnell zulegt wie AWS.
Die grossen Cloud-Anbieter haben wieder einen Wachstumsschub hingelegt. Die weltweiten Ausgaben für Cloud-Infrastrukturdienste stiegen im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 79,8 Milliarden US-Dollar, wie aus Zahlen von Marktforscher Canalys hervorgeht. Demnach beschleunigten sich die globalen Ausgaben für Enterprise-Cloud-Dienste. Dies, nachdem sich im vergangenen Jahr die Wachstumsraten der grossen Anbieter deutlich verlangsamt hatten - insbesondere aufgrund von makroökonomischen Unsicherheiten und steigenden Inflationsraten.
Die Wachstumsraten von AWS, Microsoft Azure und Google Cloud im Zeitverlauf: Microsoft wächst aktuell am schnellsten, AWS legt derweil unterdurchschnittlich zu. (Source: Canalys)
Das Wachstum von Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud lag im Schnitt bei 24 Prozent - also drei Prozentpunkte über dem Gesamtmarkt. Die drei Hyperscaler machen 66 Prozent der Gesamtausgaben unter sich aus.
Microsoft auf Aufholjagd
Microsoft weist im Cloud-Geschäft inzwischen eine knapp doppelt so hohe Wachstumsrate auf wie Branchenprimus AWS. Die Nummer zwei im Markt legte mit Azure im Jahresvergleich um 31 Prozent zu. Microsoft kommt somit auf einen Marktanteil von 25 Prozent. Die Nachfrage nach KI-Anwendungen habe zuletzt 7 Prozent des Umsatzes von Azure ausgemacht, schreibt Canalys unter Berufung auf Aussagen von Microsoft.
Die Marktanteile im globalen Cloud-Geschäft: AWS bleibt Marktführer, gefolgt von Microsoft Azure. (Source: Canalys)
Google Cloud steigerte seinen Erlös im Jahresvergleich derweil um 28 Prozent. Der Marktanteil bleibt unverändert bei 10 Prozent - Google belegt im globalen Cloud-Geschäft somit nach wie vor den dritten Platz.
AWS hat mit 31 Prozent weiterhin den grössten Marktanteil. Der Hyperscaler konnte seine Wachstumsrate zuletzt wieder steigern, nachdem sie seit Anfang 2022 rückläufig gewesen war. Im ersten Quartal 2024 wuchs AWS gegenüber dem Vorjahresquartal um 17 Prozent. Der kürzlich verkündete Abgang von AWS-CEO Adam Selipsky deute jedoch darauf hin, dass das Unternehmen nach neuen Kräften suche, um der Erosion der Marktanteile entgegenzuwirken, schreibt Canalys.
Übrigens: Der Nachfolger von Adam Selipsky, der Anfang Juni von seiner Funktion als AWS-CEO zurücktritt, heisst Matt Garman, der derzeit Vice President of Sales ist und seine Karriere bei AWS im Jahr 2005 als Praktikant begann. Lesen Sie hier mehr dazu.