Öffentliche Hand setzt zunehmend auf hybride Multi-Clouds
Organisationen im öffentlichen Sektor wollen in den nächsten Jahren verstärkt auf hybride Multi-Clouds setzen. Bis 2026 soll sich die Verbreitung gemischter Infrastrukturen fast verfünffachen - und das trotz Sorgen in Sachen Cyber- und Datensicherheit.
Der öffentliche Sektor setzt zunehmend auf hybride Multi-Cloud-Infrastrukturen. Das geht aus dem Enterprise Cloud Index von Nutanix hervor. Das Unternehmen befragte dafür zum Jahreswechsel 2022/2023 1450 IT-Entscheider weltweit, darunter 100 aus der Schweiz.
Dem Bericht zufolge erwarten die befragten Organisationen, ihre hybriden Multi-Cloud-Bereitstellungen auf knapp das Fünffache zu steigern. Bis 2026 soll der Anteil gemischter Infrastrukturen auf rund 73 Prozent steigen. Zudem rechnen sie mit einer mehr als doppelt so hohen Nutzung von Multi-Clouds allgemein. Dem steht ein erwarteter Rückgang in der Nutzung aller anderen IT-Betriebsmodelle gegenüber, etwa On-premise-Infrastrukturen.
Als wichtigste Kriterien für Investitionen in die IT-Infrastruktur nennen die Befragten mit jeweils 13 Prozent die Aspekte Cybersecurity und Datensouveränität, also die Fähigkeit, nationale Standards für die Datenspeicherung einzuhalten. Kosten wurden am seltensten als Grund genannt.
"CIOs im öffentlichen Sektor sind gerade dabei, ihre IT-Umgebungen umfassend zu modernisieren, sodass sie effektiv ihre Aufgaben zum Wohle der Menschen erfüllen können", sagt Sammy Zoghlami, SVP EMEA von Nutanix. Die COVID-19-Pandemie habe deutlich gemacht, wie wichtig Agilität ist, um sich an sich verändernde Umstände anzupassne. "IT-Verantwortliche im öffentlichen Sektor verstehen das und implementieren heterogene IT-Umgebungen, einschliesslich klassischer Rechenzentren, Edge Computing- und Kollokationsumgebungen sowie diverser öffentlicher Clouds, um ihren spezifischen Anforderungen gerecht zu werden."
Herausforderung Datenmanagement
Die grösste Herausforderung stellen für die Befragten Datenanalyse und -orchestrierung, Datensicherung und -wiederherstellung sowie Kosten für die Datenspeicherung dar. Mangelnde Überwachungsmöglichkeiten der gespeicherten Daten bereiten ebenfalls Sorgen. Bei der Verfügbarkeit von integrierten Tools für den hybriden Infrastrukturbetrieb gebe es Verbesserungspotenzial: IT-Teams könnten schliesslich nichts verwalten, absichern, synchronisieren oder analysieren, was sie nicht sehen können.
Stichwort Daten: Die Datensicherheit ist für die befragten Unternehmen einer der wichtigsten Gründe für die Anwendungsmigration. Fast alle (98) Prozent hätten in den letzten 12 Monaten Anwendungen zwischen IT-Infrastrukturen verschoben, zeigt der Bericht. 46 Prozent nannten die Stärkung der Datensicherheit als Hauptmotivation für die Migration. Dahinter folgen die Beschleunigung des Datenzugriffs (39 Prozent) und die Integration Cloud-nativer Dienste (38 Prozent) wie KI und Machine Learning als Beweggründe.
Auf den globalen Cloud-Markt könnte jedoch insgesamt ein Abschwung zukommen, wie Zahlen von Canalys aus dem Mai 2023 zeigen. Woran das liegt und wen es besonders betrifft, erfahren Sie hier.