Klein, kompakt, 4k

ISE 2023: Epson will wieder mehr Projektion in Meeting-Räume bringen

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von Coen Kaat und lha

An der ISE 2023 in Barcelona hat Epson gezeigt, was der Hersteller dieses Jahr im Bereich Projektion auf den Markt bringen will. Auch in Meeting-Räumen will der japanische Konzern mit neuen Beamern der Display-Konkurrenz die Stirn bieten.

Der Stand von Epson an der ISE 2023. (Source: Netzmedien)
Der Stand von Epson an der ISE 2023. (Source: Netzmedien)

Zwischen dem 31. Januar und dem 3. Februar 2023 muss der Stromverbrauch in Barcelona wohl krass gestiegen sein. Um den Monatswechsel herum fand nämlich die jährliche Digital-Signage- und Pro-AV-Messe ISE in der katalonischen Hauptstadt statt. Über 1000 Hersteller demonstrierten in der Gran Via der Fira de Barcelona ihre grössten, besten, hellsten und schönsten Displays und Projektoren.

Darunter war auch der japanische Hersteller Epson. Dessen Fokus lag dieses Jahr auf der 4k-Projektion im hochlumigen Bereich. Im Vorjahr hatte das Unternehmen die Projektorserie EB-PU2200U vorgestellt: einen 2k-Projektor mit einer Leuchtkraft von 20'000 Lumen. "Das Gerät kam vergangenes Jahr an der ISE super an", sagte Michael Rabbe, Head of Sales Video Projector DACH & Nordics bei Epson, zufrieden. 

Michael Rabbe, Head of Sales Video Projector DACH & Nordics bei Epson. (Source: Netzmedien)

Michael Rabbe, Head of Sales Video Projector DACH & Nordics bei Epson. (Source: Netzmedien)

"Nun lancieren wir die 4k-Variante." Der kleine kompakte Beamer - "definitiv der kleinste und leichteste 4k-Projektor mit 20'000 Lumen", sagte Rabbe - komme zwar erst gegen Ende des Jahres auf den Markt. An der ISE wolle Epson aber schon einmal zeigen, wohin der Trend geht. 

Epson holt zum Projektions-Gegenschlag aus

Rabbe räumt zwar ein, dass sich Projektoren und Displays in manchen Segmenten einen harten Wettbewerb liefern, aber gerade dort, wo grosse Diagonalen gefragt sind, in Schulen, Museen und anderen, vergleichbaren Orten, wolle niemand ein riesiges Display an der Wand hängen haben.

Epson will nun zum Gegenschlag ausholen - unter anderem mit einer Partnerschaft mit Microsoft. Dabei geht es um das Microsoft-Teams-Feature Front Row. "Das Problem bei hybriden Meetings ist, dass man sein Gegenüber kaum sieht in diesen kleinen Kacheln. Mit dem Front-Row-Feature wird das digitale Gegenüber möglichst in Lebensgrösse und auf Augenhöhe am unteren Rand des Bildes dargestellt, während darüber noch genügend Fläche für die Präsentation bleibt", sagte Rabbe. 

Der 4k-Laserprojektor EB-PQ2220B mit einer Leuchtkraft von 20'000 Lumen. (Source: Netzmedien)

Der 4k-Laserprojektor EB-PQ2220B mit einer Leuchtkraft von 20'000 Lumen. (Source: Netzmedien)

Dafür braucht man jedoch ein sehr grosses Bild in einem sehr breiten Format - in der Regel 21:9 oder sogar 32:9. "Da komme ich mit einem Display irgendwann an meine Grenzen oder ich müsste mehrere Displays nebeneinander aufhängen", sagte Rabbe. "Dann habe ich allerdings aufgrund des Rahmens auch wieder einen unerwünschten Abstand dazwischen." Epson wirkt diesem Problem daher mit Projektoren entgegen. 

Zu den Projektoren, mit denen Epson den Meeting-Raum wieder für die Projektion gewinnen will, gehören die Modelle der EB-810E-Serie. "Wir nennen sie zurzeit unsere Super-Ultra-Kurzdistanzprojektoren", sagte Rabbe bevor er scherzhaft hinzufügte: "Der Name ist noch nicht so gut. Wir arbeiten noch daran."

"Ich kann den Projektor zwei Zentimeter von der Wand entfernt auf einem Möbelstück aufstellen und projiziere aus der Entfernung schon ein Bild von 120 Zoll an die Wand", erklärte Rabbe. Am ISE-Stand war das Gerät vielleicht 15 Zentimeter von der Wand entfernt und generierte ein Bild von rund 160 Zoll.

Die neuen Kurzdistanzprojektoren von Epson können bereits aus kurzer Distanz grosse Bilder an die Wand projizieren. (Source: Netzmedien)

Die neuen Kurzdistanzprojektoren von Epson können bereits aus kurzer Distanz grosse Bilder an die Wand projizieren. (Source: Netzmedien)

Die Wachstumsmärkte sind da

Das gemäss Rabbe stylische Design eigne sich gut für Meeting-Räume. "Die Projektoren lassen sich aber auch in ein Möbelstück integrieren", sagte er. "Dann sieht man nur noch einen Auslass für die Projektion und sonst gar nichts mehr vom Gerät."

"Mit solchen Projektoren kann ich es mir gut vorstellen, dass die Projektion künftig für Meeting-Räume wieder interessant werden könnte", zeigte sich Rabbe überzeugt. 

Ein klarer Wachstumsmarkt im Bereich Projektion sei zurzeit die immersive Kunst. "Museen etwa fragen vermehrt nach 4k-Lösungen für ihre Attraktionen", sagte Rabbe. Auch die Eventbranche erstarke zurzeit wieder. "Das Wachstumspotenzial ist also vorhanden für die Projektion."

Immersive Kunstaustellungen wie hier am ISE-Stand von Epson gehören zu den Wachstumsmärkten für die Projektion. (Source: Netzmedien)

Immersive Kunstaustellungen - wie hier am ISE-Stand von Epson - gehören laut dem Hersteller zu den Wachstumsmärkten für die Projektion. (Source: Netzmedien)

"In der Schweiz hat im Gegensatz zu Deutschland das Display in manchen Branchen Boden gutgemacht, aber gerade Schulen und IT-Entscheider von Unternehmen greifen aufgrund vieler Vorteile der Beamer lieber auf Projektionslösungen zurück", sagt Rabbe. "Denn es macht schon einen Unterschied für die Schülerinnen und Schüler, die hinten sitzen, ob das Klassenzimmer über ein 86-Zoll-Display oder eine 180-Zoll-Projektionsfläche verfügt."

Alle weiteren News rund um neue Produkte und Trends in Digitale Signage und Pro-AV finden Sie hier im Dossier zur ISE 2023.

Wer sich einen Eindruck von der Messe machen will, kann sich hier die Highlights der ISE 2023 im Video ansehen:

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