Digital-First vs. Cloud-First: Warum die Cloud nicht ausreicht
Eine Cloud-First-Strategie konzentriert sich auf die Umwandlung von Technologien, die bestehende Geschäftsprozesse unterstützen. Obwohl dies ein wichtiger Schritt ist, reicht das nicht aus, um in einer digitalen Welt wettbewerbsfähig und führend zu sein. Digital-First heisst die Lösung.
Eine Digital-First-Strategie nutzt Technologie, um Geschäftsprozesse umzugestalten. Die Linien der digitalen Geschäfts- und Technologiestrategien überschneiden sich, um Leistungslücken im Unternehmen zu schliessen, Möglichkeiten zu erweitern und wesentliche Erträge aus digitalen Transformationsbemühungen zu erzielen.
Unabhängig davon, ob ein Unternehmen an der Spitze bleiben will oder um das Überleben auf dem Markt kämpft, sollen Unternehmen jetzt von einer Cloud-First- zu einer Digital-First-Strategie übergehen – das rät zumindest eine neue Studie, der aktuelle Global Interconnection Index (GXI).
Monate statt Jahre
Dem GXI zufolge treibt die digitale Wirtschaft die weltweite Interconnection-Bandbreite (Mass für die private Konnektivität zur Übertragung von Daten zwischen Organisationen) weiterhin an. Prognostiziert wird bis 2024 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 44 Prozent, das heisst das Vierfache des globalen Gesamtwerts von 2020. Prognosen zufolge wird die sie sogar 15 Mal grösser sein als das Internet. Die Studie bestätigt zudem, dass die Pandemie bei der Nachfrage nach digitalen Services einen umfassenden Wandel ausgelöst und den Bedarf für die Digitalisierung von Geschäftsmodellen um mehrere Jahre beschleunigt hat. Digital führende Unternehmen, die innerhalb von Monaten das Wachstum mehrerer Jahre durchgemacht haben, konnten ihren Vorteil im Zuge der Umsetzung ihrer Digital-First-Strategien ausbauen.
Eine Digital-First-Strategie umfasst drei Schlüsselkomponenten der digitalen Infrastruktur für den Erfolg: digital Core, digitale Ökosysteme und digital Edge.
Der digital Core ist der Bereich, in dem Unternehmen die Grundlage für ihre digitale Plattform schaffen. Digitale Ökosysteme sind die Orte, an denen Unternehmen an der digitalen Wirtschaft teilnehmen. Digitale Edge ist der Ort, an dem die digitale Präsenz eines Unternehmens auf die physische Welt trifft und die lokale Nähe zu Kunden, Mitarbeitern, Endpunkten und intelligenten Abläufen ermöglicht. Eine Hybrid-Cloud wird vorausgesetzt, doch Ökosysteme und Edge sind am wichtigsten.
Schliesslich erfordert die digitale Infrastruktur eine Interconnection Oriented Architecture, welche die Distanz zwischen verbundenen Dingen aufhebt und Dienste direkt in der Nähe miteinander verbindet, um den bidirektionalen Datenverkehr (Uploads und Downloads) zu optimieren -.
Laut Studie sei die Zeit für einen "mutigen Sprung" zu einer Digital-First-Strategie jetzt gekommen. Unternehmen sollen ihre Core-, Ökosystem- und Edge- Strategien verbinden, um sich am Markt zu behaupten.
Der Global Interconnection Index (GXI Vol. 5), eine jährlich von Equinix veröffentlichte Marktstudie, misst das Wachstum der globalen digitalen Wirtschaft. Er zeigt, dass die gesamte Interconnection-Bandbreite, das Mass für die private Konnektivität zur Übertragung von Daten zwischen Organisationen, bis 2024 voraussichtlich 21'485+ Terabits pro Sekunde (Tbps) oder 85 Zettabyte pro Jahr erreichen, was über fünf Jahre einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 44 Prozent entspricht. Für den Grossraum Zürich wird bis 2024 eine jährliche Wachstumsrate von 50 Prozent prognostiziert. In EMEA rangiert Zürich auf Platz 3 der grössten Ballungsräume pro Branche im Bereich Wertpapiere und Handel sowie Rang 4 für Industrielle Dienstleistungen.