Von 30 auf 15 Prozent

Apple verlangt weniger Provision von kleinen App-Entwicklern

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: Leslie Haeny

Ab 2021 senkt Apple die Provision auf über den App Store generierte Umsätze von 30 auf 15 Prozent. Die Änderung betrifft jedoch nur App-Entwickler, die weniger als 1 Million US-Dollar pro Jahr verdienen.

(Source: William Hook / Unsplash)
(Source: William Hook / Unsplash)

Seit Jahren erhält Apple eine 30-prozentige Provision auf Einnahmen, die durch im App Store verkaufte Apps erzielt werden. Diese Provision wird ab 2021 auf 15 Prozent sinken, aber nicht für alle. Die Änderung kommt nur Entwicklern zugute, die weniger als 1 Million US-Dollar pro Jahr im App Store verdienen. Laut Apple ist das die klare Mehrheit der Anbieter im App Store.

Die Provisionssenkung gilt sowohl für den Verkauf von Anwendungen als auch für App-interne Abonnements und Käufe. Entwickler, die im Jahr 2020 weniger als 1 Million Dollar verdient haben, werden die ersten sein, die davon profitieren. Sobald die Einnahmen die 1-Million-Marke überschreiten, verdoppelt sich die Kommission wieder auf 30 Prozent. Laut Apple bietet der 2008 gestartete App Store von derzeit 1,8 Millionen Anwendungen und wird jede Woche von einer halben Milliarde Menschen besucht.

Die Grossen kämpfen weiter

Dieser Rückgang der Provisionen ist eine willkommene Entwicklung für kleine Unternehmen, wird aber den Ärger einiger grosser Anbieter nicht besänftigen, die sich darüber beschweren, dass 30 Prozent ihrer Einnahmen von der Firma mit Sitz im kalifornischen Cupertino eingenommen werden. In den letzten Monaten sind mehrere Anbieter erfolgreicher Apps auf den Plan getreten und prangerten Provisionen und wettbewerbswidrige Geschäftspraktiken an. Im September gründeten App-Anbieter gar eine Allianz (Coalition for App Fairness), zu der Epic Games (Entwicklern von Fortnite), die Musik-Streaming-Apps Deezer und Spotify und der Schweizer E-Mail-Dienst Protonmail gehören.

Die Coalition for App Fairness gab bekannt, dass sie "ihre Bemühungen mit politischen Entscheidungsträgern bei der nächsten europäischen Online-Plattform-Verordnung zusammenzuarbeiten verstärkt hat". Das, indem die Koalition als starker Fürsprecher für Entwickler auftritt, "die durch die unfaire Politik von Apple geschädigt wurden, und indem sie die Wahlfreiheit der europäischen Verbraucher schützt".

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