Schweizer IT-Löhne steigen leicht - aber nicht für alle
Gemäss der aktuellen Salärstudie von SwissICT sind die Löhne in der IT-Branche dieses Jahr leicht gestiegen. Doch innerhalb vergleichbarer Funktionen gibt es deutliche Unterschiede. Was die meistgesuchten Berufsprofile angeht, hat sich einiges verändert.
Der Branchenverband SwissICT hat seine Salärstudie 2020 veröffentlicht. Grundsätzlich seien die Löhne in der hiesigen IT-Branche tendenziell höher im Vergleich zu anderen Branchen, schreibt der Verband in einer Mitteilung. Gegenüber dem Vorjahr werde ersichtlich, dass die Löhne stabil oder gar leicht höher seien.
Wertberichtigt liegen die Medianlöhne 2020 auf Junior-Stufe bei 80'000 Franken, auf Ebene "Professional" sind es 104'000 Franken und auf Stufe Senior 126'000 Franken.
(Source: SwissICT)
Deutliche Unterschiede bei ähnlichen Funktionen
Insgesamt sind über 33'000 Salärangaben von 246 Unternehmen in die Bewertung mit eingeflossen, wie SwissICT mitteilt. Die Studie deckt 50 Berufsprofile ab, darunter der Neuzugang Mediamatiker.
Die Studie offenbart zum Teil enorme Unterschiede in den Löhnen vergleichbarer Funktionen. So habe ein Viertel der befragten Senior-Applikationsentwickler etwa einen Lohn von weniger als 118'000 Franken angegeben, weitere 25 Prozent jedoch ein Gehalt von über 135'000 Franken. Bei Top-Spezialisten und in höheren Führungsfunktionen sei die Streuung noch höher. Bei Senior-Projektleitern beispielsweise variieren die Medianlöhne um 40'000 Franken. Hier lesen Sie, wie die Verteilung im vergangenen Jahr aussah.
Agile Berufe sind gefragt
Ein Blick auf die Branchenauswertung zeigt, dass Software-Ingenieure und auch System-Ingenieure gerade bei den Informatikdienstleistern und bei der öffentlichen Hand auf allen Kompetenzlevels stark gefragt sind. Nach wie vor spielen die Finanzdienstleister und die Versicherungsbranche sowohl bei den Projektleitern wie auch den Applikationsentwicklern im Vergleich zu den anderen Branchen vorne mit. In Bern sind Behörden wichtige Arbeitgeber für Informatiker, wohingegen Zürich von Finanz- und Informatikdienstleistern geprägt ist.
Eine wichtige Erkenntnis der diesjährigen Studie sei, dass agile Berufe zweifellos an Gewicht und Verbreitung gewinnen. Die Anzahl agiler Berufsprofile habe um 24 Prozent zugenommen. "ICT-Organisationen/Organisations-Einheiten entwickeln ihre Mitarbeiter laufend weiter und stellen die Strukturen zugunsten agilen Arbeitsweisen um", sagt Christian Hunziker, Geschäftsführer von SwissICT. Die Löhne bei methodenbasierten Profilen seien gleichauf oder leicht erhöht zu den Beträgen bei klassischen Profilen.