Huawei erwartet massiven Rückgang durch US-Sanktionen
Huawei-Gründer Ren Zengfei hat sich vom Ausmass der US-Sanktionen überrascht gezeigt und die Prognose der Smartphone-Auslieferungen massiv gesenkt. Derweil regt sich Widerstand bei den US-Chipherstellern gegen die US-Sanktionen.
Huawei hat die Prognosen seiner Smartphone-Auslieferungen ins Ausland aufgrund der US-Sanktionen stark nach unten korrigiert. Wie Bloomberg unter Bezug auf Aussagen von Huawei-Gründer und –CEO Ren Zengfei berichtet, bereitet sich das Unternehmen auf einen Rückgang um 40 bis 60 Prozent vor, was rund 40 bis 60 Millionen Geräten entspräche. Im vergangenen Jahr lieferte Huawei im Heimatmarkt und international etwa 206 Millionen Smartphones aus.
Chinas grösstes Technologieunternehmen überlege sich gar, die Auslieferung des für diese Woche geplanten Modell Honor 20 schon kurz nach Verkaufsstart zu stoppen, sollten die Verkaufszahlen unter den Erwartungen bleiben. Das schreibt Bloomberg mit Verweis auf mit der Materie vertraute Personen, die unbekannt bleiben wollten.
Insbesondere Geschäftskunden meiden die Huawei-Geräte derzeit aufgrund der Sanktionen. Die ungewisse Zukunft hält die Geschäftskunden vom Kauf inklusive Service-Vertrag ab. Lesen Sie hier mehr dazu.
Chipkonzerne wehren sich
Ren Zengfei sagte an einer Panel-Diskussion, er sei überrascht vom Ausmass, mit dem Washington sein Unternehmen angreift. Er erwarte, dass die Sanktionen in den kommenden zwei Jahren etwa 30 Milliarden US-Dollar des Umsatzes abgraben würden. Dennoch halte das Unternehmen an seinem Forschungsbudget fest und wolle Entlassungen und grössere Anlagenverkäufe verhindern.
Die USA setzten Huawei im Mai auf eine schwarze Liste und verboten US-Unternehmen aus Sicherheitsbedenken Geschäftsaktivitäten mit Huawei. Nun regt sich aber Widerstand. Führende Chipkonzerne aus den USA verlangen von der US-Regierung eine Lockerung und wollen Schadensbegrenzung betreiben, wie die Handelszeitung schreibt. Spitzenmanager von Intel, Xilinx und Qualcomm weibelten dafür hinter den Kulissen im Handelsministerium. Derweil senkte der US-amerikanische Chipkonzern Broadcom seine Umsatzprognose für dieses Jahr aufgrund der Sanktionen gegen Huawei um 8 Prozent auf 8 Milliarden Dollar.