Warum es gut ist, dass IT vom CFO- zum CEO-Thema wird
In Zürich hat Barracuda vergangene Woche zum Innovation Talk 2017 geladen. Wieland Alge, General Manager EMEA, und weitere Mitarbeiter sprachen an dem Anlass über die digitale Transformation und was diese für IT-Security bedeutet.
Vergangene Woche hat der IT-Sicherheitsanbieter Barracuda nach Zürich zum Innovation Talk 2017 geladen. Grosses Thema an der Veranstaltung im Zürcher Eventlokal Laif war die digitale Transformation und was diese für IT-Security bedeute.
Zu Beginn rechnete Wieland Alge, General Manager EMEA bei Barracuda, mit dem Trendwort ab – zumindest ein wenig. So sei er etwa pikiert, wenn man die digitale Transformation noch immer als das "Next Big Thing" bezeichne. Alges digitale Wandlung habe bereits vor 25 Jahren begonnen, als er seine erste E-Mail-Adresse erhielt. Allen im Raum werde es wohl ähnlich ergangen sein.
Dennoch stehe die Transformation tatsächlich noch bevor. Denn von einer wahren digitalen Transformation könne man erst reden, wenn nicht nur die IT-Experten IT nutzen, sondern auch deren Eltern.
IT wandert vom CFO zum CEO
Auch in der Unternehmensstruktur stehe aktuell ein Wandel an. So werde die IT derzeit vom CFO-Thema zum CEO-Thema. Dies sei für Anbieter von IT-Lösungen und -Dienstleistungen eine durchaus gute Neuigkeit.
Denn für den CFO sei IT noch ein Mittel, Kosten im Betrieb zu senken. Oft tat die IT dies aber nicht, wie etwa bei der Cloud. Der CEO hingegen wisse, was er mit der IT erreichen will und sei dementsprechend auch bereit, Geld auszugeben. Anders als der CFO erwarte der CEO von der Cloud etwa, dass sie keine Kosten senkt, sondern das Kerngeschäft agiler und flexibler macht. "Und das kann sie!", sagte Alge. Dieser Wandel in der Verantwortlichkeit sei auch der Grund, warum die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen Cloud-Technologien nutzen.
Die digitale Transformation des organisierten Verbrechens
Die Gegenseite erlebte aber ebenfalls ihre digitale Transformation. Schutzgelderpressung sei zwar nichts Neues, aber mit den heutigen digitalen Mitteln nicht mehr so aufwendig wie früher. So könne man heutzutage mit den Opfern verhandeln und ihnen dabei helfen, die Lösegelder in der gewünschten Kryptowährung zu bezahlen.
Der heutige Cyberkriminelle habe daher viel mehr mit einem Vertriebsmitarbeiter gemeinsam, die Organisation dahinter gleiche zunehmend einem KMU. So soll hinter der Ransomware Locky etwa ein Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern stecken.
WTF im Doppelpack
Um sich angemessen zu sichern, während man durch die digitale Transformation geht, solle man sich daher die folgenden zwei Fragen stellen: Where is the Firewall? und Who is the Firewall? Die beiden Fragen kürzte Alge praktischerweise mit dem Kürzel WTF im Quadrat ab. Passend dazu biete Barracuda WTF-Workshops an. Die erste Frage ziele darauf ab, dass ein Unternehmen sich bewusst mache, ob seine Sicherheitsmassnahmen an der richtigen Stelle greifen. Die zweite darauf, wer dafür zuständig sei.
Beim aktuellen Trend hin zum Internet der Dinge werde beides oftmals vergessen. Entweder aus finanziellen oder aus Platzgründen hätten viele vernetzte Geräte gar keine Firewalls oder Sicherheitsmassnahmen eingebaut. Derartige ungeschützten Geräte gelte es, Hype hin oder her, konsequent zu meiden. "Für Unternehmen, die sich diese WTF-Fragen nicht stellen, erhält die Abkürzung WTF schnell wieder ihre ursprüngliche Bedeutung zurück", sagte Alge. Gemeint war damit der Ausdruck "What the Fuck?"
Barracuda öffnet Storage-Strategie
Anschliessend übernahm Klaus Gehri, Vice President Network Security Product Management bei Barracuda, die Bühne. Er sprach über den ironischerweise mittlerweile in die Jahre gekommen Begriff der Next Generation Firewall. Dieses Modell sei bereits rund 10 Jahre alt. Die Branche brauche daher eine neue Kategorie. Als Ersatz schlug Gehri den Begriff Cloud Generation Firewall vor. Diese kombiniere eine Next Generation Firewall mit Software-defined WAN und einem Cloud-Ready-Ansatz.
Im Anschluss sprach Stefan Schachinger, Consulting System Engineer Data Protection bei Barracuda, über die Back-up-Lösungen des Herstellers. Barracuda öffnete gemäss Schachinger seine Strategie in Richtung Public Cloud. Künftig könnten Kunden ihre Systeme lokal sichern und in AWS replizieren. In den USA laufe das neue Modell bereits, in Europa soll es ab Dezember möglich sein.