Cebit: T-Systems und Huawei vereint

Mit gemeinsamen Anstrengungen wollen Huawei und T-Systems künftig auf globaler Ebene vorangehen. Dazu unterzeichneten die Unternehmen auf der Cebit eine Vereinbarung für eine strategische Partnerschaft. Weitere Partner Huaweis auf dieser Ebene sind SAP, Vodafone, Accenture und Softstone. Auf einem Presse-Event gaben die Unternehmen einen Einblick in ihre gemeinsamen Pläne und die Gründe für die Partnerschaft. Ausserdem nutzte Huawei das Forum der Cebit, um vier neue Enterprise-Produkte vorzustellen.

Deutsch-Chinesische Zusammenarbeit

Ferri Abolhassan, President of T-Systems IT Devision, kündigte die Partnerschaft bereits am Montag auf der Cebit Global Conference, im Rahmen des "China-German ICT Summit", an. Auf dem Presse-Event am Dienstag brachte er die Gründe für den Entschluss mit den Worten: "Geschwindigkeit und Pragmatismus" auf den Punkt. Damit meinte Abolhassan, dass die beiden Unternehmen sich mit ihren jeweiligen Stärken sehr gut ergänzen würden. Huawei bringe seine "Spitzentechnologie und Lösungskompetenzen" und T-Systems das deutsche Qualiätsbewusstsein sowie die Cloud Services mit in die Partnerschaft ein, heisst es in einer zeitgleich veröffentlichten Mitteilung T-Systems'.

Als erstes Beispiel für die Zusammenarbeit präsentierten die Unternehmen auf der Cebit ein mobiles Cloud-Rechenzentrum mit dem Titel "Rechenzentrum-to-go". Dieses ist ein einem Standard-Container untergebracht und damit portabel. Innerhalb von einer Woche soll es betriebsbereit gemacht werden können. Eignen soll sich dieses Modell für Unternehmen, die ihre Kapazität schnell erweitern wollen, zur Notfallwiederherstellung von Anlagen und für isolierte Orte wie Bohrinseln.

Ausserdem haben die Unternehmen mit der Entwicklung einer neuen Lösung im Bereich Public Cloud begonnen. Noch bis Mitte des Jahres wollen Huawei und T-Systems ihr Cloud-Angebot für den Mid-Market-Bereich einführen, sagte Abolhassen abschliessend.

Huawei setzt auf Forschung und Entwicklung

Vor der Bekanntgabe der Partnerschaft betonte Ryan Ding, President Products & Solutions Huawei, dass die Bereiche Forschung und Entwicklung für Huawei zentral seien. In den letzten 10 Jahren investierte das Unternehmen umgerechnet 30,7 Milliarden US-Dollar in diesen Bereich. Darunter 6,5 Milliarden Dollar allein im letzten Jahr.

Zudem betreibt Huawei 31 Joint-Innovation-Center weltweit. Demnächst wird ein neues hinzukommen, gab Ding bekannt. Am Montag unterschrieb das Unternehmen mit SAP eine Vereinbarung über ein weiteres Forschungszentrum in Deutschland. Dabei forsche Huawei nicht nur isoliert für die eigenen Produkte, sondern engagiere sich auch in Forschungsverbünden und an Universitäten, sagte Ding weiter.

Neue Produkte

Die Cebit nutzte Huawei ausserdem, um vier neue Lösungen vorzustellen. Als erstes präsentierte Huawei Erweiterungen zu seiner bestehenden eLTE-Trunking-Lösung. Mit dieser sollen sowohl Unternehmen als auch öffentlichen Einrichtungen im Bereich Smart City ihre Kommunikation untereinander verbessern können. Neben einer Cloud-Funktion wurde auch das Frequenzband von 3,5 GHz hinzugefügt. Dies soll den Anwendern mehr Flexibilität bieten.

Weiter hat Huawei eine neue WAN-Lösung präsentiert, dies das Unternehmen WAN 3.0 getauft hat. Mit dieser sollen bestehende Bandbreiten besser und gleichmässiger ausgenutzt werden können. Das Unternehmen verspricht dadurch geringer Kosten und bessere Bereitstellung von Diensten.

Speziell für Medienunternehmen hat Huawei ein neues NAS-System namens Oceanstor 9000 vorgestellt. Dieses in der Lage sein, 4K-Inhalte in bisher unbekannter Geschwindigkeit verarbeiten zu können. Damit adressiert Huawei Unternehmen, die 4K-Inhalte schnell bearbeiten wollen. In einem Rack können bis zu 4,3 Petabyte Daten gespeichert werden. Laut Huawei ist es der stärkste und effizienteste Speicher, den es momentan auf dem Markt gibt.

Zuletzt hat das Unternehmen noch eine Anti-DDoS-Lösung vorgestellt. Mit diese sollen Business-Prozesse besser vor Angriffen geschützt werden, verspricht Huawei.