Wie sich der Markt für Datenmanagement verändert

Was muss im Zusammenhang mit dem revidierten Schweizer Datenschutzgesetz beachtet werden, wenn es um Datenmanagement geht?

Samuel Rentsch: Das Handling von teils hochsensiblen, schützenswerten Daten, zum Beispiel im Spitalumfeld, gehört für uns zum täglichen Geschäft. Anonymisierung und Pseudonymisierung von Daten werden im neuen DSG weitgehend wie in der EU-DSGVO gehandhabt. Auch liegt der Fokus bei analytischen Systemen schon länger verstärkt auf Governance. Darüber hinaus arbeiten wir Hand in Hand mit den Datenschutzbeauftragten unserer Kunden.

Welche Trends erkennen Sie zurzeit im Bereich Datenmanagement?

Wir stellen einen verstärkten Trend bezüglich der Modernisierung von Analytik-Lösungen, hin zu mehr Agilität durch Automatisierung, mehr Cloud und verbesserter Governance fest - vor allem im Zusammenhang mit der Vorbereitung für Themen wie Machine Learning, künstliche ­Intelligenz etc. Diese schwingen immer mit in der Diskussion mit unseren Kunden. Allerdings müssen erst die Hausaufgaben bei Master Data Management, Datenqualität und dem Zusammenführen von Datensilos in einem Data Warehouse gemacht werden.

Samuel Rentsch, Co-CEO & CCO von IT-Logix. (Source: zVg)

Worauf gilt es beim Datenmanagement zu achten?

Für ein erfolgreiches Datenmanagement im Sinne von Analyseaufgaben sollte zunächst ein Datenanalysekonzept zwecks internem Alignment der Zielvorstellung erarbeitet werden. Es braucht eine gesamtheitliche, strategische Sicht im Rahmen einer digitalen Business-Transformation inklusive einer End-to-End-Datenperspektive: Mehrwert durch datengetriebene Entscheide und Businessmodelle kann ausschliesslich bei entsprechender Datenqualität geschaffen werden.

Was muss ein Reseller können, um Datenmanagement-Lösungen anzubieten?

Ein Value Added Reseller und Beratungshaus wie IT-Logix braucht starke konzeptionelle und technische Datenkompetenzen, betriebswirtschaftliches Prozessverständnis und einen stringenten technologischen Fokus, um eine nachhaltige Qualität in der Dienstleistung und bezüglich der realisierten Lösungen sicherstellen zu können. Eine hohe Affinität bezüglich der Produkt- und Plattform-Strategien der Hersteller ist ebenfalls wichtig, um gewährleisten zu können, dass Kundenlösungen sowohl individuell als auch release-fähig und skalierbar sind und bleiben.

Wie können Fachhändler, Systemintegratoren und andere Unternehmen im Channel hier Geld verdienen?

Um unsere Kunden erfolgreich(er) zu machen, brauchen wir auch Know-how von kompetenten Partnern aus angrenzenden Expertisegebieten wie Identity und Access Management, ERP, CRM, Cloud oder Hosting, Modern Workplace und betriebswirtschaftliche Fachberatung. Deshalb haben wir ein kleines aber feines Partner-Ökosystem aufgebaut.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

• Rainer Sternecker, SAS: "Im Datenmanagement entsteht jetzt eine ganze Reihe neuer Aufgaben und Pflichten."

• Thomas Bolliger, KPMG: "Das revidierte DSG fordert eine erheblich grössere Sorgfalt im Umgang mit Personendaten."

• Christoph Schrills, NTT Data: "Das Zusammenspiel mit dem Thema IT-Security muss von Anfang an mitgedacht werden."