Hands-on: HP Elite x2 1012
Das neue Business-Detachable von HP Inc. sieht aus wie ein eineiiger Zwilling der Spectre-Consumer-Produkte. Im Test der Redaktion zeigte der HP Elite x2 1012 jedoch, dass der Schein trügt.
Anfang Jahr hat HP Inc. das 2-in-1-Gerät Elite x2 1012 lanciert. Das 2-in-1-Gerät erinnert an die Consumer-Detachbles der Spectre-Reihe. Im Gegensatz zu diesen handelt es sich bei den Elite-Produkten jedoch um "reine Business-Geräte", wie Claudio Römmel, Channel Mobility Sales Specialist bei HP Schweiz bei einem Redaktionsbesuch sagte. Die Redaktion schaute sich daher das Elite x2 1012 genauer an, um herauszufinden, was das konkret bedeutet.
Rein äusserlich unterscheidet sich das Gehäuse nicht stark von den Consumer-Geräten wie dem HP Spectre x2. Das Gehäuse besteht aus gefrästem Aluminium und ist lediglich 8,1 Millimeter dick – ohne Tastatur. Das Gerät wiegt 840 Gramm und ist somit auch unterwegs keine Last.
Das Full-HD-Display misst 12 Zoll von Ecke bis Ecke. Gemäss Mitteilung passt es sich automatisch an unterschiedliche Lichtverhältnisse an. Im Test wurde der stark spiegelnde Bildschirm gelegentlich als störend empfunden. Da sogar bei kontrollierten Lichtverhältnissen im Büro oft wenig mehr als das eigene Gesicht auf dem Display zu sehen war. Im Vergleich zur Gesamtgrösse des Geräts fiel zudem die kleine Anzeigefläche des Bildschirms auf. So blieb auf allen Seiten ein breiter Rand.
Stärker als er aussieht
Um das Gerät aufzustellen, verfügt der Bildschirm über einen frei verstellbaren Standfuss. Dieser ist ebenfalls aus Aluminium. Auf den ersten Blick wirkt diese Konstruktion recht filigran, da der Fuss nur an den Endpunkten befestigt ist. Die Konstruktion sei jedoch stärker als sie aussieht und ausgiebig von HP getestet, sagte Römmel. Entsprechend hielt der Fuss stand während dem Test.
Der Ton kommt von Bang & Olufsen. Seit fast einem Jahr setzt HP bei seinen Geräten auf Lautsprecher des dänischen Herstellers. Nun ziert das aus dem Consumer-Umfeld bekannte B&O-Logo auch ein Business-Gerät. Dies sei ein Anzeichen dafür, dass diese Bereiche nicht mehr so stark getrennt werden, sagte Römmel.
Das Innenleben des Elite x2 grenzt sich stark von seinem Consumer-Pendant ab. Der Hersteller verbaute im Business-2-in-1-Gerät einen Intel-Core-M-vPro-Prozessor der sechsten Generation. Dies erlaube eine Fernwartung über kabelgebundene und kabellose Netzwerke.
Der Hersteller verspricht mit dem Chip zudem eine starke Leistung und Ausdauer. Römmel versprach eine Akkulaufzeit von 10 Stunden – je nach Verwendung. Dieses Versprechen hält das Detachable im Test auch ein.
Ein Stift wie eine Maus
Das Gerät kommt mit zwei Peripheriegeräten für die Bedienung: eine Tastatur und eine Stift. Auf letzteres zeigte sich Römmel besonders stolz. Im Gespräch beschrieb er den Stift als "sehr genau und sehr schnell".
Tatsächlich stellte sich der sogenannte HP Active Pen von Wacom als sinnvolles Bedienelement für das Gerät heraus. Integrierte Drucksensoren kontrollieren die Schriftbreite. Der Stift benötigt eine AAAA-Batterie und verbindet sich per Bluetooth mit dem Elite.
An der Seite verfügt der Stift über zwei Tasten. Die zweite funktioniert wie ein Rechtsklick der Maus und ruft das Kontextmenu auf. Ein Feature, auf das Microsoft bei seinen Surface-Produkten neuerdings leider verzichtet. Ein dritter Knopf am Kopfende dient dazu, Onenote zu starten.
Qual der Wahl bei der Tastatur
Bei der Tastatur hat der Kunde die Qual der Wahl. HP stellt zwei Ausführungen zur Verfügung: das Travel Keyboard und das Advanced Keyboard. Getestet wurde das Travel-Modell. Das Advanced unterscheidet sich dadurch, dass es über einen NFC-Sensor im Touchpad und ein verbautes Smart-Card-Lesegerät verfügt.
Das getestete Travel Keyboard bot eine angenehme Schreiberfahrung. Der Widerstand der Tasten beim Tippen wurde als leicht höher empfunden, wenn man das Elite mit ähnlichen Produkten anderer Hersteller vergleicht. Die Tastatur blieb aber auch nach stundenlangem Tippen angenehm. Ästhetisch war das abnehmbare Keyboard eher ein Fehlgriff. Die metallischen Tasten und die graue Stoffrückseite wirken eher draufgeklebt und nicht wie ein einheitliches Ganzes. Verwendet man das Gerät auf dem Schoss erkennt man jedoch sofort die Vorteile der weichen Unterseite.
Das Detachable verfügt über zwei USB-Anschlüsse. Neben einem vertrauten Type-A-Anschluss verbaute der Hersteller auch eine neue USB-Type-C-Schnittstelle. Diese wird für das Ladekabel verwendet. Darüber lässt sich das Elite x2 jedoch auch an eine Dockingstation anschliessen. Alternativ bietet HP ferner noch eine kabellose Dockingstation an.
Das Gehäuse beinhaltet ferner einen Slot für Micro-SD-Karten. Optional unterstütz das Gerät auch Micro-SIM-Karten.
Direktzugang für Service-Partner
Um die Langlebigkeit des Geräts zu erhöhen, sind sämtliche wichtigen Komponenten austauschbar – dazu zählen der Akku, das Display, der Speicher, die Hauptplatine und das WLAN-Modul. Damit Servicepartner auf das Innenleben zugreifen können, wurde das Gehäuse verschraubt und nicht verklebt.
Im Rahmen seines Partner-First-Programms bietet HP seit Anfang November seinen Partnern eine Mobility-Spezialisierung an. Diese deckt Geräte wie das Elite x2 1012 ab. Spezialisierte Partner profitieren laut dem Hersteller von verschiedenen Marketingwerkzeugen- und –ressourcen sowie Bonus- und Demo-Programmen.
Das Elite x2 1012 von HP ist seit Januar zu einem unverbindlichen Verkaufspreis von 1149 Franken erhältlich. Im Preis inbegriffen sind der Active Pen und das Travel Keyboard. Für das Travel Keyboard alleine empfiehlt der Hersteller einen Verkaufspreis ab 150 Franken.