NCSC-Rückblick

Betrüger geben sich als Investmentberater aus

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von Adrian Oberer und cka

Der Investitionsbetrug hat in Zeiten von tiefen Zinsen und steigender Teuerung Hochkonjunktur. In einem aktuellen Fall erschleichen sich die Betrüger auch noch vollen Zugriff auf den Computer des Opfers.

Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) warnt vor Investitionsbetrug. In letzter Zeit häufen sich die Fälle von angeblichen Kundenberatern, die ihre Opfer auf fiktive Investitionsplattformen locken. Wie das NCSC in seinem aktuellen Wochenrückblick schreibt, lohne sich diese Betrugsmasche besonders in Zeiten von tiefen Zinsen und steigender Teuerung.

Vergangene Woche sei dem NCSC ein Fall gemeldet worden, bei dem sich gerade zwei angebliche Kundenberater dem Opfer annahmen. Der erste überzeugte das Opfer, unter Angabe der Kreditkartennummer ein Konto auf einer erfundenen Trading-Plattform zu eröffnen, wie das NCSC schreibt. Dazu sei auch eine Ersteinlage von 200 Euro nötig gewesen. Sein Partner - ein angeblicher Broker - erklärte anschliessend die Funktionsweise der Plattform. Um ein Konto bei der Kryptowährungsbörse "Kraken" zu eröffnen, sollte das Opfer eine Fernzugriffs-Software namens "Anydesk" installieren und dem Betrüger vollen Zugriff auf den Computer gewähren.

Überwies das Opfer Geld auf sein Kraken-Konto und versuchte, dieses zu investieren, rief der Betrüger an, verband sich mit der Fernzugriffs-Software auf den Computer und "half", den Betrag auf die angebliche Trading-Plattform zu transferieren. Wie das NCSC schreibt, überwies der Betrüger das Geld des Opfers aber jeweils aufs eigene Konto und passte einfach den Betrag auf der erfundenen Trading-Plattform an. Durch den regelmässigen Kontakt investierte das Opfer auch viel mehr Geld, als zu Beginn geplant.

Dieses Spiel sei so lange gut gegangen, bis das Opfer sein Geld zurückziehen wollte. In dem Moment brachen die Betrüger den Kontakt ab und sind seither nicht mehr erreichbar - das investierte Geld ist verloren.

Die Installation der Fernzugriffs-Software berge eine weitere Gefahr: Es besteht die Möglichkeit, dass die Betrüger im Hintergrund Schadsoftware auf dem Computer des Opfers installierten.

Das NCSC gibt folgende Tipps zum Schutz vor Investitionsbetrug:

  • Gestatten Sie niemandem einen Fernzugriff auf Ihren Computer. Sollten Sie Fernzugriff gewährt haben, besteht die Möglichkeit, dass Ihr Computer infiziert wurde. Deinstallieren Sie in einem ersten Schritt das Fernzugriffs-Programm. Besteht der Verdacht einer Infektion, lassen Sie den Computer unverzüglich von einer Fachperson untersuchen und gegebenenfalls säubern.

  • Je grösser die versprochene Rendite, desto grösser ist in der Regel auch das Risiko.

  • Auf der Seite der Finma finden Sie Informationen zu bewilligten Finanzdienstleistern in der Schweiz.

  • Ist ein Finanzdienstleister nicht bewilligt, ist besondere Vorsicht geboten. Überprüfen Sie den Finanzdienstleister anhand von Erfahrungsberichten im Internet. Die Finma führt ebenfalls eine nicht abschliessende Warnliste.

  • Seien Sie vorsichtig, wenn sich plötzlich Anwälte melden, die versprechen, das Geld zurückzuholen und dabei wiederum Gebühren verlangen.

Übrigens: Im Rahmen der Sensibilisierungskampagne S-U-P-E-R gibt das NCSC Tipps zum Schutz vor Abofallen und Phishing-Angriffen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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