Abos werden günstiger, Mahngebühren teurer
Der Konsumentenschutz und Dschungelkompass haben die Mahngebühren von Schweizer Telekomanbietern verglichen. Das Fazit: Die Abos werden immer günstiger, dafür holen die Anbieter das Geld über Mahngebühren wieder rein.
Die Stiftung für Konsumentenschutz und der Vergleichsdienst Dschungelkompass haben die Mahngebühren der grössten Schweizer Telkos verglichen. Die gute Nachricht: Die erste Zahlungserinnerung sei bei allen Anbietern gratis, heisst es in einer Mitteilung. Pro Mahnung fallen dann aber 20 bis 30 Franken an. Wer die Mahnungen ignoriert, riskiert eine Sperrung - und die kann teuer werden.
Swisscom verrechnet für die erste Mahnung 30 Franken. Ebenso viel verlangen Salt, Lidl, das Abo, Sunrise, Yallo und Lebara. Bei Wingo, Coop Mobile und M-Budget Mobile kostet die erste schriftliche Mahnung hingegen nur 20 Franken.
Bei UPC und Quickline sei die erste Mahnung per Briefpost kostenlos. Und zwar deswegen, weil die beiden Anbieter vorab keine Zahlugnserinnerungen via SMS oder E-Mail verschicken. Allerdings würden UPC und Quickline für darauffolgende Mahnungen jeweils 25 Franken verrechnen.
(Source: dschungelkompass.ch)
Alle Anbieter reagieren gemäss Vergleich mit einer Sperrung des Telefonanschlusses, falls die Kunden ihre Rechnung auch nach der zweiten oder dritten Mahnung nicht bezahlen. Je nach Anbieter erfolge die Sperrung in Teilschritten. Zunächst würden beispielsweise kostenpflichtige Dienste wie ausgehende Anrufe oder Roaming blockiert.
Wer nach bezahlter Rechnung sein Abo wieder aufschalten lassen will, muss je nach Anbieter mehr oder weniger tief in die Tasche greifen. Bei M-Budget, Coop Mobile und Wingo sei die Wiederaufschaltung nach einer Sperrung kostenlos. Am teuersten wird es hingegen für Kunden von Lebara und Yallo: Die Blockierung kostet bei den beiden Anbietern 50 Franken, für die Wiederaufschaltung verlangen sie zusätzlich 75 Franken.
Anbieter locken mit Rabatten und erhöhen die Mahngebühren
Viele Telekos hätten ihre Mahngebühren in den vergangenen Jahren stark erhöht, heisst es in der Mitteilung weiter. Zudem erheben die meisten Anbieter Gebühren für die Zustellung von Papierrechnungen. Die Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, Sara Stalder, kritisiert diese Entwicklung. "Vordergründig locken die Telekomanbieter mit Rabatten Kunden an, im Hintergrund erhöhen sie die Gebühren. Für die Konsumenten wird es damit nochmals schwieriger, die verschiedenen Angebote zu vergleichen."
Laut Oliver Zadori, dem Gründer von Dschungelkompass, kommt es bei Promotionsangeboten vor, dass die Mahngebühren höher sind als die monatliche Grundgebühr eines Flatrate-Handyabos. Wer die Zahlungsfrist verpasse, zahle somit mehr als doppelt so viel wie anfänglich geplant.
Auch für Handy-Abos hat Dschungelkompass einen Vergleich erstellt. Lesen Sie hier mehr dazu.