Harald Rotter von der HSG in "Was Kunden wollen"

Warum man nicht alles auslagern sollte, was man auslagern kann

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von Coen Kaat

Die IT-Abteilung der Universität St. Gallen ist jährlich mit tausenden Ticketanfragen und Anrufen an den Service sowie der Betreuung von Endgeräten beschäftigt. Dafür braucht es verlässliche IT-Partner. Im Interview gibt Harald Rotter, Leiter des Ressorts Informatik der Universität, Auskunft über seine Anforderungen an IT-Dienstleister.

Harald Rotter, Leiter des Ressorts Informatik, Universität St. Gallen (Source: HANNES THALMANN)
Harald Rotter, Leiter des Ressorts Informatik, Universität St. Gallen (Source: HANNES THALMANN)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit?

Harald Rotter: Meine tägliche Arbeit beinhaltet vor allem regelmässiges Abstimmen mit meinem Führungsteam, Einsitz in den verschiedenen Gremien, Teilnahme an Projektsitzungen, Treffen von Stakeholdern und der Besuch diverser Veranstaltungen. Ausserdem muss ich E-Mails beantworten, mich um Administratives kümmern und strategische Fragen bearbeiten.

 

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Mit Abstand am Wichtigsten ist für mich eine Kundenorientierung, die tagtäglich von allen Beteiligten gelebt wird. Daneben stehen für mich noch Unkompliziertheit und Flexibilität ganz weit vorne.

 

Was sollten potenzielle IT-Partner tunlichst vermeiden?

Mit aller Kraft versuchen, Visibilität zu erzeugen. Weniger ist mehr. Ich mag es überhaupt nicht, nach einem ersten Kontakt ungefragt auf eine Verteilerliste gesetzt oder dauernd angerufen zu werden.

 

Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software beziehungsweise komplette Lösungen ein? Direkt beim Hersteller oder bei einem Händler?

Das kommt auf die Beschaffungssumme an. Als öffentlich-rechtliche Körperschaft sind wir auch dem öffentlichen Beschaffungsrecht und seinen Grenzwerten verpflichtet. Oft haben wir gar keinen Einfluss darauf, über welchen Kanal wir letztlich einkaufen können. Für alles andere ist meist ein Distributor im Spiel.

 

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ­ausgelagert? Welche Bereiche würden Sie hingegen nie ­auslagern?

Aktuell ausgelagert sind die Bereiche Content Management System und Learning Management System. Alles, was aus Datenschutzgründen nicht erlaubt ist, auszulagern, wird auch nie zur Debatte stehen. Nicht alles, was ausgelagert werden kann, muss auch ausgelagert werden.

 

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Die Digitalisierung wird nicht nur technisch eine Herausforderung für uns sein. Ich glaube, dass für einen Grossteil unserer Nutzer der Kulturwandel, der mit der Digitalisierung einhergeht, ein ganzes Stück Arbeit bedeutet. Neues einzuführen, heisst immer, alte, gewachsene Systemstrukturen aufzulösen, Prozesse und Schnittstellen zu überdenken, um damit auch einen wirklichen Mehrwert generieren zu können.

 

Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?

Unsere IT-Dienstleister werden uns bei der Erstellung unserer Zielarchitektur wie auch bei der dazugehörenden richtigen Lizenzierung unterstützen können.

 

Welche Rolle spielen Cloud, das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz und Cybersecurity in Ihrer IT-Strategie?

All diese Themen spielen eine massgebliche Rolle. Nicht alle mit derselben Wertigkeit und Wichtigkeit, aber in der einen oder anderen Form sind alle relevant für uns. Cloud und Security werden aber sicherlich den höheren Stellenwert als KI und IoT bekommen.

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