Was Kunden wollen

Was das Verkehrshaus Luzern von seiner IT erwartet

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von Coen Kaat

Jedes Jahr kommen an die 800 000 Besucher ins Verkehrshaus nach Luzern. Für die IT des Museums ist Markus Ottinger zuständig. Im Interview spricht er über die IT-Anforderungen des Verkehrsmuseums und darüber, wann er externe Spezialisten hinzuzieht.

Markus Ottinger, Leiter IT beim Verkehrshaus Luzern. (Source: Verkehrshaus Luzern)
Markus Ottinger, Leiter IT beim Verkehrshaus Luzern. (Source: Verkehrshaus Luzern)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit, und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Markus Ottinger: Als Leiter der Verkehrshaus-IT bin ich mit meinem Team für die klassische IT und die Attraktionen im Museum verantwortlich. Dazu gehören auch zahlreiche Simulatoren. Einzelne Installationen und Angebote im Verkehrshaus (Media World, Swiss Chocolate Adventure, I-Factory und das Planetarium) sind so gross und komplex, dass wir dafür externe Spezialisten hinzuziehen. Diese entwickeln die Installationen für uns und wir sind beratend und als Kontrollorgan tätig. So können wir auch sicherstellen, dass die richtigen Technologien ins Haus kommen. Denn für die Wartung sind dann wieder wir zuständig. Für die Netzwerk- und Serverinstallationen arbeiten wir mit IT-Dienstleitern zusammen. Kleinere Wartungsarbeiten erledigen wir selbst.

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre ­IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Sie müssen fachkompetent und zuverlässig sein. Zudem müssen sie kurze Interventionszeiten garantieren.

Wo kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen? Direkt beim Hersteller oder bei einem Fachhändler?

Kleinmaterial kaufen wir im Fachhandel. Grosse, preis­sensible Anschaffungen im Soft- und Hardwarebereich bestellen wir direkt beim Hersteller. Dies hilft uns, als Nonprofit-Organisation das IT-Budget zu schonen.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ­ausgelagert?

Um das Daily Business kümmern wir uns. Das heisst, die Arbeitsstationen der Nutzer warten wir selbst, und auch die Serversysteme werden teils von uns unterhalten. Geht es aber darum, beispielsweise neue Server aufzusetzen, geben wir diese Arbeit extern, weil uns hier die Routine fehlt. Im Infrastrukturbereich arbeiten wir primär mit einem Partner zusammen, hinzu kommen dann individuelle Partner für die jeweiligen Softwarelösungen. Der Betrieb des Webservers ist ausgelagert. Wir profitieren dadurch von hohen Zugriffsgeschwindigkeiten einer 24-Stunden-Überwachung. Das Online-Kassensystem wird ebenfalls von einem externen Partner betrieben.

Welche Bereiche würden Sie nie auslagern?

Die Büro-EDV sowie die Archivdokumentation (Text, Bild und Video) mit viel historischem Material verwalten wir selbst. Dies erlaubt uns einen schnellen Zugriff und ist zudem eine kostengünstige Lösung.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Aktuell steht die Erneuerung der Serverlandschaft an. Ebenfalls werden die Büroarbeitsplätze auf Windows 10 umgerüstet. Dies hat auch eine Erneuerung der Hardware zur Folge.

Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?

Bei der Grundkonfiguration der Serverlandschaft sind wir auf externe Unterstützung angewiesen. Die Feinkonfiguration erledige ich selbst mit meinen Mitarbeitenden. Die Hard- und Software der Büro-EDV wird nach den von uns definierten Standards von IT-Dienstleitern übernommen. Für die massgeschneiderte Installation vor Ort ist die Verkehrshaus-IT verantwortlich. Bei personellen Engpässen kaufe ich situativ externe Unterstützung ein.

Die Redaktion fragt in der "IT-Markt"-Rubrik "Was Kunden wollen", was Unternehmen von ihren IT-Dienstleistern erwarten und wo die grössten Baustellen liegen. Die Auswertung der Interviews der vergangenen drei Jahre zeigt: IT-Dienstleister sollten auf ihre Kunden eingehen, einen Blick über den Tellerrand wagen und ruhig mal etwas mutiger auftreten. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

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