Swisscom lanciert neue Marke
Wingo hat ein Internet-Abo für 75 Franken monatlich gestartet. Die neue Marke von Swisscom reduziert Service und Support auf ein Minimum und will mit dem Tiefpreis-Angebot ein urbanes, digital-affines Publikum ansprechen.
Mit der neuen Marke Wingo will Swisscom seinen Kundenstamm mit einer bisher nach eigenen Angaben unerreichten Zielgruppe erweitern. Wingo soll in erster Linie ein junges, urbanes und digital affines Publikum ansprechen.
Eine andere Zielgruppe kommt aktuell auch nicht in Frage. Das Angebot von Wingo läuft über das bestehende Glasfasernetz. Somit ist es – zumindest vorläufig – nur in den 77 grössten Schweizer Städten und Gemeinden zu haben, wie es in der Mitteilung heisst.
Die Swisscom-Tochter Wingo mit Sitz in Freiburg ist bereits seit fünf Jahren aktiv. In der Zeit realisierte das Unternehmen etwa die Festnetzprodukte und das Digital-TV-Angebot für die M-Budget-Linie der Migros realisiert. Das neue Angebot ist das erste unter dem eigenen Brand.
Wie Wingo-CEO Jean-Louis Mathez erklärt, handelt es sich beim neuen Angebot um eine vollkommen eigenständige Marke. Die Hardware sei zwar eine ähnliche, wie bei Swisscom. Die Konfiguration ist aber eine andere, erklärt Mathez. Es gibt auch keine Abkürzungen, wenn man von Swisscom zu Wingo wechseln möchte. Der Kunde müsste in dem Fall zunächst sein Swisscom-Abo kündigen.
Ein Angebot mit zwei Optionen
Wingo hat seine Produktpalette bewusst einfach gehalten, wie Yann Steulet, Head of Brand beim Anbieter erklärt. So gibt es auch nur ein Internet-Angebot mit einer Geschwindigkeit. Auf Wunsch lässt sich dieses mit zwei Optionen erweitern – eine für TV und eine für Festnetz-Telefonie.
Das Internet-Angebot punktet mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis. Für 75 Franken kann der Kunde mit 250 Mbit/s surfen. Die Upload-Rate beträgt 25 Mbit/s. Die Fernseh-Erweiterung ist für 14 Franken zu haben. Kunden erhalten dadurch Zugriff auf 150 Sendern - davon 50 in HD.
Zum Vergleich: Ebenfalls für 89 Franken im Monat erhalten Kunden bei UPC Cablecom ein Internet-Angebot mit 250 Mbit/s down und 15 Mbit/s up sowie Myprime Light mit 60 TV-Sendern und verschiedene Zusatzfunktionen, wie etwa das öffentliche WLAN-Netz Wi-Free.
Bei beiden Angeboten fallen jedoch zusätzlich noch einmalige Kosten an. UPC Cablecom etwa verlangt eine Aktivierungsgebühr von 69 Franken. Wingo will 58 Franken für seine Internet-Box und 29 Franken für die TV-Box.
Festnetz mit Minutengebühr
Der Festnetzanschluss ist nicht an eine Monatsgebühr gekoppelt. Nutzer zahlen jedoch die effektiven Gesprächskosten zu einem Minutentarif von 5 Rappen pro Minute auf andere Festnetzanschlüsse, 30 Rappen pro Minute auf Mobile-Geräte und 10 Rappen pro Minute für Gespräche ins Ausland.
Der tiefe Preis kommt zustande, weil Wingo nach eigenen Angaben Service und Support auf ein Minimum hinunter schraubt. Das Angebot ist etwa lediglich online erhältlich. Beratung in stationären Shops gibt es nicht.
In Notfällen steht zwar eine Service-Dienstleistung zur Verfügung, wie CEO Mathez erklärt. Das Angebot richtet sich aber gemäss Mitteilung an Personen, die sich selbst zu helfen wissen, wenn das Internet mal nicht läuft.