Orange startet sein LTE-Netz
Provider Orange hat heute sein 4G-Netz gestartet. Bis Jahresende will man bei Abdeckung und Geschwindigkeit weiter zulegen. Hierfür investiert Orange nochmals zweistellige Millionenbeträge.
Provider Orange hat heute sein 4G-Netz gestartet. Derzeit liegt die Netzabdeckung nach dem LTE-Standard aber noch bei 35 Prozent und einer Downloadgeschwindigkeit von 100 Mbit/s.
Orange will aufholen
Mitbewerber Swisscom deckt bereits die Hälfte der Bevölkerung ab. Daten können unter idealen Bedingungen mit einer Geschwindigkeit von 150 Mbit/s heruntergeladen werden. Doch Orange wolle nachziehen. Wie der Telko schriftlich mitteilt, soll die LTE-Abdeckung Ende dieses Jahres auf 71 und die Downloadgeschwindigkeit auf bis zu 150 Mbit/s erhöht werden.
Um den weiteren Ausbau zügig voranzutreiben, will Orange seine Investitionen in der zweiten Jahreshälfte um ein Viertel auf rund 100 Millionen Franken erhöhen.
Mehr Abo-Kunden
Zusätzlich gab Orange seine Geschäftszahlen für das erste Quartal seines Fiskaljahres bekannt. Das operative Ergebnis stieg um 0,6 Prozent auf 286 Millionen Franken und das bereinigte EBITDA um 1,2 Prozent auf 87 Millionen Franken. Der Gesamtumsatz blieb stabil bei 307 Millionen Franken.
Im Bereich der Abokunden verzeichnete Orange ein Wachstum von 61'000 Teilnehmern, bei den Pre-Pay-Kunden sank die Kundenzahl um 13'000. Diese Faktoren führten zu einem Kundenmix mit 64,7 Prozent Abokunden-Anteil.
Partnerschaften mit Zattoo und Spotify
Orange hat zudem Partnerschaften mit den Multimedia-Anbietern Zattoo und Spotify geschlossen. Für sie gelten keine Volumenbegrenzungen: Wer über Zattoo fern sieht oder mit Spotify Musik hört, darf laut Orange unbeschränkte Datenvolumen generieren.
Auf den Einwand, ob die Sonderrechte für Zattoo und Spotify die Netzneutralität verletzten, widerspricht Orange-CEO Johan Andsjö: Da Orange ja allen Kunden die maximale Geschwindigkeit im LTE-Netz biete, sei die Netzneutralität nicht gefährdet. Auch Zattoo-CEO Nick Brambring äusserte sich auf Anfrage der Redaktion zu dem Thema. Die Netzneutralität sei in keinster Weise beeinträchtigt, so Brambring.