Alibaba Cloud bringt neue KI-Modelle auf den internationalen Markt
Der chinesische Cloud-Anbieter Alibaba Cloud hat zu seinem Spring Launch 2025 eine Reihe neuer KI-Modelle, PaaS-Funktionen und Infrastruktur-Updates für internationale Kunden vorgestellt. Die Erweiterungen sollen Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen.

Alibaba Cloud erweitert das internationale Angebot und macht mehrere KI-Modelle aus der Qwen-Serie über sogenannte Availability Zones in Singapur für Kunden ausserhalb Chinas zugänglich. Mit den Erweiterungen reagiert das Unternehmen nach eigenen Angaben auf die wachsende globale Nachfrage nach digitaler Transformation.
Zu den neu verfügbaren KI-Modellen gehört unter anderem das Qwen-Max, ein Mixture-of-Experts (MoE)-Modell, das laut Alibaba Cloud visuelle Eingaben mit "Chain-of-Thought"-Ausgaben kombiniert und für multimodale Anwendungsfälle mit hohen Genauigkeitsanforderungen konzipiert wurde. Ebenfalls neu für den internationalen Markt ist QwQ-Plus, ein auf präzise Schlussfolgerungen spezialisiertes Modell, das sich laut Anbieter besonders für komplexe QA-Szenarien oder Experten-Mathematikprobleme eignet. Das Portfolio wird durch QVQ-Max, ein visuelles Reasoning-Modell mit multimodalen Fähigkeiten, und Qwen2.5-Omni-7B, ein multimodales End-to-End-Modell, ergänzt.
Überarbeitete KI-Plattform mit neuen Funktionen
Abgesehen von den neuen Modellen hat Alibaba Cloud auch seine Platform for AI (PAI) grundlegend überarbeitet. Der PAI-Elastic Algorithm Service (EAS) unterstütze nun verteilte Inferenz auf Basis einer Multi-Node-Architektur. Diese ist laut Anbieter besonders geeignet für den Betrieb von grossen MoE-Modellen und ermöglicht Anwendungen mit extrem langen Texteingaben.
Neu ist zudem eine prefill-decode Disaggregation-Funktion, die in Kombination mit dem Modell Qwen2.5-72B eine Steigerung der Parallelverarbeitung um 92 Prozent und der Tokens-per-Second-Leistung um 91 Prozent ermöglichen soll.
Die überarbeitete PAI-Model Gallery umfasse nun rund 300 Open-Source-Modelle, darunter die vollständigen Qwen- und Wan-Modelle von Alibaba Cloud. Diese lassen sich laut Anbieter über eine No-Code-Oberfläche bereitstellen, verwalten und evaluieren. Die Plattform bietet verschiedene Bereitstellungsoptionen mit zugehörigen Rechenressourcen sowie neue Funktionen wie Modellbewertung zur Leistungsanalyse und Modell-Distillation – ein Verfahren, das Wissen von grossen auf kleinere Modelle überträgt und so die Betriebskosten senken soll.
KI-Integration in Datenbanklösungen
Auch im Bereich Datenmanagement gibt es Neuerungen. Alibaba Cloud hat native KI-Inferenzfunktionen, die auf dem Qwen-Modell basieren, direkt in seine relationale Cloud-Datenbank PolarDB integriert. Durch diese In-Database-Machine-Learning-Funktion soll das Verschieben von Daten in externe Inferenzumgebungen entfallen, was Latenzzeiten reduzieren und Effizienz sowie Datensicherheit verbessern soll. Die neue Funktion ist nach Angaben des Unternehmens speziell für textzentrierte Workloads ausgelegt – etwa für den Aufbau von RAG-basierten Chatbots, die Generierung von Text-Embeddings oder die semantische Ähnlichkeitssuche.
Neue KI-gestützte SaaS-Lösungen
Zusätzlich zu den Plattform- und Infrastruktur-Updates stellt Alibaba Cloud neue KI-gestützte SaaS-Lösungen vor. Dazu gehört AI Doc, eine Lösung für intelligente Dokumentenverarbeitung auf Basis grosser Sprachmodelle, die Informationen aus unterschiedlichen Dokumenttypen analysieren und extrahieren soll. In Kombination mit der Nachhaltigkeitslösung Energy Expert sollen sich etwa ESG-konforme Berichte generieren lassen.
Eine weitere Neuheit ist Smart Studio, eine KI-gestützte Plattform für die kreative Content-Erstellung mit Text-to-Image-, Image-to-Image- und Text-to-Video-Funktionen. Die Plattform ermöglicht laut Alibaba personalisierte Inhalte wie Outfit-Wechsel, virtuelle Frisuren oder Make-up, die auf Basis natürlicher Spracheingaben generiert werden.
Daneben kündigt Alibaba Cloud eine neue KI-Suchfunktion auf der offiziellen Alibaba-Cloud-Website an, die auf Qwen-Technologie basiert und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen helfen soll, schneller passende Lösungen zu finden. Neue Anreizprogramme für Partner bieten laut Anbieter mehr Flexibilität, attraktivere Provisionsmodelle sowie erweiterte Schulungs- und Supportangebote, um Wiederverkäufer und Vertriebspartner beim Ausbau ihres Geschäfts im Alibaba-Cloud-Ökosystem zu unterstützen.
Alibaba kündigte übrigens bereits im Februar 2025 KI-Investitionen in Milliardenhöhe an. Über die kommenden drei Jahre will das Unternehmen rund 47 Milliarden Franken für künstliche Intelligenz und Cloud Computing aufbringen. Lesen Sie hier mehr darüber.

Update: Sony darf wieder Bravia-Projektoren in Europa verkaufen

IT-Fachleute bewerten Schweizer Digitalisierungsstand mit Schulnote 5

Werner Herzog sinniert über Hühner

Viele Unternehmen können auf Cyberangriffe nicht richtig reagieren

Econis holt Co-CEO an Bord

Microsoft lanciert Cybersecurity-Initiative für EU-Regierungen

Swiss AI Accelerator bringt KI in Unternehmen

Was die FHNW von ihren IT-Dienstleistern erwartet

Westschweizer IT-Dienstleister Silicom übernimmt Dialogue Logique
