ChatGPT Search

OpenAI macht mit neuer Suchfunktion Google Konkurrenz

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von Joël Orizet und tme

Mit ChatGPT Search stellt OpenAI eine lang erwartete Suchfunktion vor, die den KI-Chatbot zu einer Alternative zur Suchmaschine von Google macht. Die KI-Suche soll aktuelle Suchergebnisse aus dem Web anzeigen - inklusive Links zu den Quellen. Das Feature steht jedoch noch nicht allen Usern zur Verfügung.

ChatGPT bekommt eine Suchfunktion - und wird somit zur Konkurrenz für Google. (Source: openai.com)
ChatGPT bekommt eine Suchfunktion - und wird somit zur Konkurrenz für Google. (Source: openai.com)

OpenAI hat ChatGPT Search lanciert - eine Suchfunktion für ChatGPT, durch die der Chatbot das Web durchsuchen kann. Der Textroboter könne somit aktuelle Suchergebnisse wie etwa Sportergebnisse, Nachrichten und Aktienkurse mit Links zu relevanten Quellen anzeigen, "wofür man bis anhin auf eine Suchmaschine angewiesen war", wie OpenAI mitteilt. 

ChatGPT nutzt die Websuche demnach dann, wenn sie zur gestellten Frage passt. Die Websuche lässt sich aber auch manuell starten, wenn man auf ein entsprechendes Symbol klickt. OpenAI integriert das Feature sowohl in die Web-Applikation auf chatgpt.com wie auch in die Desktop- und Mobile-Apps. 

Ein Bild zeigt das User Interface von ChatGPT mit der neuen Websuche: Auf der rechten Seite gibt es neu Snippets und Links zu den Quellen, die in den Suchresultaten angezeigt werden - die rechte Seite sieht also aus wie eine Liste von Google-Suchresultaten. Links bleibt das Chat-Fenster wie gehabt - nur, dass im Chatverlauf nun auch Quellenangaben stehen.

Mit der neuen Suchfunktion zeigt ChatGPT auf der rechten Seite auch Snippets und Links zu den Quellen der Suchergebnisse an - ähnlich, wie es auch Google tut. (Source: openai.com)

Zugang zur neuen Suchfunktion haben vorerst nur Nutzerinnen und Nutzer von ChatGPT-Plus, -Team und jene, die auf der Warteliste von ChatGPT Search stehen. In einigen Wochen rollt OpenAI das Feature für Enterprise- und Edu-User von ChatGPT aus und in den kommenden Monaten sollen auch die Nutzenden der kostenlosen Version darauf zugreifen können. 

Möglich machen es Lizenzverträge mit Verlagen - und Microsoft

Für das Feature vereinbarte OpenAI diverse Partnerschaften mit Medienunternehmen und Nachrichtenagenturen, darunter Associated Press, Axel Springer, Financial Times, Le Monde, News Corp, Prisa (El País) und Reuters. Website-Betreiber könnten selbst entscheiden, ob ihre Inhalte in den Suchergebnissen von ChatGPT Search erscheinen, verspricht OpenAI. Über die Textdatei robots.txt im Hauptverzeichnis einer Website liessen sich die KI-Crawler von OpenAI aussperren - wie das funktioniert, erfahren Sie hier

Das Suchmodell basiert auf einer feinabgestimmten (fine-tuned) Version von GPT-4o, die OpenAI eigenen Angaben zufolge mithilfe neuer Techniken zur Erzeugung synthetischer Daten nachtrainiert hat. ChatGPT Search nutze aber auch Suchdienste von Drittanbietern sowie von Partnern bereitgestellte Inhalte, heisst es in der Mitteilung. Bezüglich Datenschutz räumt OpenAI denn auch ein, dass ChatGPT die Suchanfragen der User mit "Drittanbietern wie Bing" teilen könne.

Tatsächlich stützt sich ChatGPT Search zumindest für die meisten Suchanfragen auf die Suchmaschine von Microsoft, wie windowslatest.com feststellt. Mehrere Tests hätten ergeben, dass die Suchergebnisse von ChatGPT Search mit jenen von Microsoft Bing identisch seien. Erstaunlich ist das allerdings nicht, zumal Microsoft der wichtigste Investor und Partner von OpenAI ist


Seit Ende Oktober soll ChatGPT übrigens auch Schweizerdeutsch beherrschen - mehr dazu lesen Sie hier

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64pnSx8n