Massnahmen gegen Kapazitätsengpässe greifen

Update: Berns Behördenlogin läuft wieder normal

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von Yannick Züllig und René Jaun und tme, gal, dwi

Mit "AGOV" arbeiten Bund und Kantone an einem einheitlichen Login für sämtliche digitalen Behördendienstleistungen der Schweiz. Der Kanton Bern kämpfte bei der Umstellung mit Kapazitätsengpässen - jetzt funktioniert das Behördenlogin jedoch wieder reibungslos.

(Source: zVg)
(Source: zVg)

Update vom 16.07.2025: Die Anmeldung beim Behördenportal "BE-Login" des Kantons Bern klappt wieder ohne Störungen. Damit ist auch der Zugang zur elektronischen Steuererklärung wieder uneingeschränkt möglich, wie der Kanton mitteilt. Als Grund für die Störung nennt die Verwaltung "temporäre Kapazitätsengpässe infolge der gestiegenen Nutzung im Rahmen der Umstellung des Anmeldeverfahrens". Diese Engpässe habe man durch den Ausbau der Serverinfrastruktur behoben. Zudem habe man "zusätzliche Massnahmen ergriffen, um die Stabilität von BE-Login nachhaltig sicherzustellen".

Bei "AGOV" selber, also dem vom Bund betriebenen Anmeldedienst, habe es keine Störung gegeben, stellt der Kanton Bern klar.

 

Update vom 11.07.2025:

Kanton Bern verlängert Frist für Steuererklärung wegen holprigem Behörden-Login

Der Kanton Bern hadert mit der Umstellung auf das neue Behörden-Login "AGOV". Ab Sommer 2025 sollte das System zum Standard für Anmeldungen im Behördenportal werden. Doch seit einer "technischen Anpassung von AGOV" am ersten Juliwochenende läuft die Software hinter dem Berner Behördenportal "BE-Login" "zeitweise langsam und hat zwischenzeitlich Aussetzer", wie der Kanton Bern mitteilt. Teils seien darum mehrere Anläufe nötig, bis die Anmeldung gelinge. "Personen, die sich nicht erfolgreich einloggen können, sollten die Seite neu laden und es nach ein paar Minuten erneut versuchen", rät der Kanton.

Die "AGOV"-Probleme kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Am 15. Juli, also in wenigen Tagen, läuft nämlich die Frist zur Einreichung der Steuererklärung ohne kostenpflichtige Fristverlängerung ab. Um die Steuererklärung digital ausfüllen und einreichen zu können, muss man sich aber anmelden können. Wer die Steuererklärung aufgrund der technischen Probleme nicht rechtzeitig einreichen könne, sollte keine Nachteile erfahren, findet der Kanton. Er verlängert darum die Eingabefrist um einen Monat, also bis zum 15. August. Das gilt automatisch für die bereits erfassten Fristverlängerungen bis zum 15. Juli. Für jene, die eine kostenpflichtige Verlängerung (über den 15. Juli hinaus) eingegeben haben, ändert sich nichts.

Derweil ist die Anzahl der Kantone, die "AGOV" einführen, weiter gewachsen. Seit Anfang 2025 ist das Wallis dabei, in Schaffhausen war es ab dem 14. November 2024 so weit, wie dem "AGOV"-Blog zu entnehmen ist.

 

Update vom 30.09.2024:

Update: Mehr Kantone stellen auf schweizweites Behörden-Login um

Seit dem Start des Pilotbetriebs Anfang 2024 hat sich die Nutzerschaft des neuen Behörden-Loginportals "AGOV" vergrössert. Zusätzlich zu den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und Zürich führten auch die Kantone Luzern, Basel Stadt und Anfang September 2024 der Kanton Glarus die Login-Möglichkeit per "AGOV" ein, wie ein Blick in den Blog zum Behördenportal verrät.

Zudem teilte der Kanton Bern unlängst mit, "AGOV" einführen zu wollen. Das neue Portal soll demnach Mitte 2025 den kantonseigenen Anmeldedienst "BE-Login" ablösen. Bereits ab Dezember 2024 können Privatpersonen freiwillig auf "AGOV" wechseln.

Laut der Mitteilung des Kantons Bern werden auch die Kantone Wallis, Schaffhausen und Aargau nächstens "AGOV" einführen.

Im "AGOV"-Blog gibt die Bundeskanzlei ebenfalls bekannt, dass das Portal barrierefrei bedienbar sei, zumindest für blinde und sehbehinderte Endnutzende. Man habe den Dienst "vom Schweizerischen Blindenverband testen lassen, und zwar von einer blinden und einer sehbehinderten Testperson". Beide hätten das Portal barrierefrei nutzen können, heisst es weiter. Auch die Android und iOS-Apps seien zugänglich.

Ein paar Zeilen weiter räumen die Autoren des Blogbeitrages aber ein, dass das Login-Verfahren mittels "AGOV Access App" für blinde User offenbar eine gewisse Hürde darstellt. Um sich damit anzumelden, muss nämlich ein QR-Code vom Computerbildschirm abgescannt werden. Da blinde User den Code nicht sehen können, müssen sie dies "auf gut Glück" tun, wie es im Blog heisst. "Die blinde Testperson stellte fest, dass die Verwendung eines physischen Sicherheitsschlüssels (FIDO-USB-Stick) für sie praktikabler ist", heisst es dazu im Blog.

 

Originalmeldung vom 12.01.2024:

Schweizweites Behörden-Login nimmt den Pilotbetrieb auf

Künftig sollen Behördendienstleistungen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene mit einem einheitlichen Login zugänglich sein. Dieser Authentifizierungsdienst der Schweizer Behörden (AGOV) hat Anfang Januar in zwei Kantonen den Pilotbetrieb aufgenommen. 

Das AGOV-Login kann in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und Zürich für ausgewählte Dienstleistungen wie beispielsweise den Zugang zur Steuererklärung genutzt werden.

Weitere Kantone und Gemeinden sollen folgen. Für Bundesapplikationen stehe AGOV voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 ebenfalls zur Verfügung. Für Bundesdienstleistungen ist aktuell "CH-Login" im Einsatz. Dieses System werde auch weiterhin verfügbar sein.

Beim CH-Login handelt es sich um eine klassische Username-Passwort-Kombination mit zusätzlicher Authentifikation per E-Mail. AGOV hingegen ist eine passwortlose Lösung, die stattdessen auf die biometrischen Sicherheitsfunktionen des Smartphones setzt. Alternativ können Nutzende statt des Smartphones auch einen physischen Sicherheitsschlüssel einsetzen.

AGOV werde künftig auch Teil der staatlichen E-ID sein, die ab 2026 verfügbar sein soll. Mehr über die kommende E-ID lesen Sie hier.

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