"The Wall"-Produktionsstätte

Samsung geleitet nach Galanta zum Fabrikrundgang

Uhr
von Zoe Wiss und lha

Im November hat Samsung zum Besuch der europäischen Fabrik in der Slowakei geladen. Sie ist unter anderem Produktionsstätte von Samsungs Micro-LED-Display "The Wall". Während der Besichtigung gab es viel zu sehen und zu hören, aber auch ein paar offene Fragen.

(Source: zVg)
(Source: zVg)

Samsung hat Medienschaffende in die Slowakei eingeladen. Dort führte der Elektronikhersteller die Teilnehmenden am 23. November durch die europäische Produktionsstätte von "The Wall". Die Besichtigungstour führte durch die zwei Bereiche "Clean Area" und "Assembly Area". Zum Abschluss gab es eine kurze Fragerunde. 

Galanter Empfang in der Fabrik

Startpunkt der Besichtigungstour war Galanta. Dort steht seit 2002 die europäische Samsung-Fabrik. Sie beschäftigt rund 1100 Mitarbeitende. Seit 2022 wird dort zudem Samsungs Micro-LED-Lösung "The Wall" produziert. An deren Produktion arbeiten rund 180 Mitarbeitende, wie Boris Safar, "The Wall" Production Manager bei Samsung Electronics Slowakei, erläuterte.  

b

Boris Safar, "The Wall" Production Manager bei Samsung Electronics Slowakei, leitete den Rundgang durch die Produktionsstätte. (Source: Linkedin.com/in/boris-šafár-53b48220a/)

Alles in allem nachhaltig

Laut Samsung ist die Produktion von "The Wall" in Europa sei nachhaltiger, denn die Ware muss nicht mehr um den halben Globus verschifft werden. Damit verkürzten sich Lieferfristen und Lieferwege. Dies gilt zumindest für die fertig produzierten Screens. Denn die Komponenten, die der Hersteller für die Produktion der Micro-LED-Module in der "Clean Area" benötigt, werden dennoch importiert und stammen nicht aus Europa. Die Situation werde jedoch laufend geprüft und Änderungen seien durchaus möglich, heisst es auf Anfrage. Hingegen stammen die meisten Materialien, die in der "Assembly Area" benötigt werden, sowie die Verpackungsmaterialien aus lokaler Produktion, wie Boris Safar erklärte. 

w

In der "The Wall"-Komplettlösung sind bereits alle zugehörigen Komponenten integriert. (Source: Netzmedien) 

Insbesondere die "The Wall"-Komplettlösung verbrauche aufgrund des All-in-One-Konzepts generell weniger Materialien. Zum einen müssten zugehörige Lautsprecher, Steuerungskomponente oder Wandhalterungen nicht mehr separat bestellt werden, da bereits alles in einem einzigen Produktcode zusammengefasst ist. Zum anderen werde so das Verpackungsmaterial reduziert. Zusätzlich sparten Unternehmen Zeit bei der Installation. Diese dauert laut Samsung zu zweit "nicht länger als zwei Stunden". 

Steril verpackt in die "Clean Area"

In zwei Gruppen aufgeteilt und komplett im Schutzanzug, ging es zunächst in den Produktionsbereich der Micro-LED-Module. Dort werden unter anderem die winzigen LED-Einheiten auf den PCBs (Leiterplatten) angebracht. Die meisten Prozesse in der Produktion sind automatisiert. Mitarbeitende sind jedoch stets vor Ort und überwachen den 24/7-Betrieb, wie der Produktionsleiter erklärte. Die einzelnen LEDs auf den Modulen werden während der ersten Produktionsphase laufend getestet, überprüft und überarbeitet. Dabei bestehe bei jedem Modul, bis es die "Clean Area" verlässt und kurz bevor es verbaut wird, noch die Möglichkeit, defekte LED-Einheiten zu reparieren, führte er weiter aus. 

s

"The Wall" im Showroom der Samsung-Fabrik in der Slowakei. (Source: Netzmedien)

Gesammelt weiter in der "Assembly Area" 

Wieder als ganze Gruppe vereint ging es weiter in die "Assembly Area". Dort werden die fertigen Micro-LED-Module zuerst weiteren Tests unterzogen und danach automatisch maschinell zu einem Modul-Cluster zusammengefügt. Diese montieren Mitarbeitende wiederum manuell zu den finalen Panels. Die Produktqualität sei extrem wichtig, weswegen die verbauten Module im gesamten Prozess immer wieder sorgfältigen Tests und Qualitätschecks unterzogen werden, betonten gleich mehrere der anwesenden Samsung-Mitarbeitenden. Dabei prüften nicht nur Maschinen die Module, sondern auch zahlreiche Mitarbeitenden. Am Ende führten rund 100 verschiedene Leute noch einmal letzte Checks an "The Wall" durch. Das Testen und Überprüfen sei für Samsung ein "Key"-Element der ganzen Produktionsphase. Ein weiterer Schlüsselfaktor des Unternehmens seien ausserdem "human relationships". So setzt Samsung in der Montagehalle überwiegend auf menschliche Mitarbeitende, statt auf Automation. Dies soll sich auch in Zukunft nicht ändern, bekräftigt Boris Safar. 

Zum Abschluss ein wenig Q&A

Wie wichtig der Faktor Mensch für Samsung sei, betonte Ben Holmes, Senior Communications Manager Samsung Europe, zudem in der abschliessenden Präsentation. Deswegen fokussiere sich der Elektronikhersteller als Erstes auf die Kundenbedürfnisse. Repräsentativ dafür soll vor allem die "The Wall"-All-in-One-Lösung stehen. Aber auch in Zusammenarbeit mit Partnern umfasst der Unternehmensservice mehr als nur die reine Produktherstellung. So begleite Samsung ein ganzes Kundenprojekt, von der Idee über die Realisierung bis zum nachträglichen Support, fügte Paul Maloney, Head of Europe Tech Consulting, Display, an. 

d

Vom Car aus ein letzter Blick zurück auf die slowakische Samsung-Fabrik. (Source: Netzmedien)

Damit endete auch schon die Samsung-Fabrikführung. Nach einer Rückfragerunde, die aufgrund des Zeitdrucks nur sehr kurz gehalten wurde, entliess Samsung alle wieder in den Car in Richtung Wiener Flughafen.

Übrigens: Seit Oktober 2023 gibt es Samsungs Micro-LED-TV mit 110 Zoll grossem Bildschirm auch in der Schweiz: für schlappe 150'000 Franken. Mehr dazu lesen Sie hier.  

Webcode
Fb5Fr8u2