Update: Google muss 93 Millionen US-Dollar an Kalifornien zahlen
Google muss 93 Millionen US-Dollar an den US-Bundesstaat Kalifornien abtreten. Die Zahlung erfolgt aufgrund einer Klage des Bundesstaates gegen den Tech-Konzern wegen unerlaubter Ortung von Android-Geräten.
Update vom 18.09.2023: Google muss erneut eine Strafzahlung an den US-Bundesstaat Kalifornien leisten, dieses Mal in Höhe von 93 Millionen US-Dollar. Ähnlich wie in den vorangegangenen Fällen soll Google Nutzerinnen und Nutzer von Android-Geräten geortet haben, obwohl sie die Standortlokalisierung deaktiviert hatten.
Google habe seinen Kundinnen und Kunden versprochen, ihren Standort nicht mehr aufzuspüren, sagt Generalstaatsanwalt Rob Bonta laut dem Justizministerium des Bundesstaates Kalifornien. Google habe aber genau das Gegenteil getan. Insbesondere soll Google Daten bezüglich des Standorts der User über andere Quellen gesammelt haben.
Zudem soll der Konzern weiterhin personalisierte Werbung auf Basis des Standortes an seine Kundschaft senden.
Google beteuert indes, dass die Anklagen auf Basis veralteter Produktrichtlinien beruhen, wie "thehackernews" berichtet. Google habe hierbei laut eigenen Angaben kein Fehlverhalten begangen. Der Konzern wolle den Nutzerinnen und Nutzer zudem mehr Kontrolle über ihre Standortlokalisierung gewähren.
Update vom 15.11.2022: Google zahlt rund 392 Millionen US-Dollar an 40 Bundesstaaten
Der Internetriese Google verpflichtet sich zur Zahlung von 391,5 Millionen US-Dollar. Das ist das Resultat einer Untersuchung, an der 40 US-Staaten beteiligt waren. Im Rahmen dieser Einigung muss Google ausserdem seine Praktiken zur Standortbestimmung ab nächstem Jahr transparent machen. Es ist die grösste Einigung mit Generalstaatsanwälten aus mehreren Bundesstaaten in der Geschichte der USA, teilt Matthew J. Platkin, Generalstaatanswalt von New Jersey, mit.
Google hat Android-Nutzerinnen und Nutzer im Glauben gelassen, dass sie ihre Standortlokalisierung deaktiviert hätten - das Unternehmen sammelte ihre Daten jedoch weiterhin. "Digitale Plattformen wie Google können nicht behaupten, den Nutzerinnen und Nutzern Datenschutzkontrollen zu bieten, und sich dann umdrehen und diese Kontrollen missachten, um gegen den ausdrücklichen Wunsch der User - und mit grossem Gewinn - Daten sammeln und an Werbetreibende verkaufen", erklärte Generalstaatsanwalt Platkin. Google werde deshalb für sein irreführendes Verhalten zur Rechenschaft gezogen.
Das Verfahren geht auf einen Artikel der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) im Jahr 2018 zurück, woraufhin Generalstaatsanwälte die Untersuchung einleiteten. Die Anwälte werfen Google ausserdem vor, seit mindestens 2014 die Verbraucherinnen und Verbraucher mit seiner Standortbestimmung irregeführt zu haben.
Standortdaten sind mitunter die sensibelsten Informationen, die Google sammelt. Der Konzern verfolge die Verbraucherinnen und Verbraucher mithilfe von Gerätesensoren, einschliesslich GPS-, Mobilfunk-, Wi-Fi- und Bluetooth-Signalen. Somit sei Google in der Lage, den Standort einer Person auch ausserhalb von Gebäuden zu verfolgen. Deshalb können bereits eine begrenzte Menge an Standortinformationen die Identität und Routinen einer Person offenlegen, begründet der Generalstaatsanalt den Entscheid.
Das Unternehmen muss eine Reihe von Bestimmungen umsetzen:
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Google muss den Nutzerinnen und Nutzern zusätzliche Informationen anzeigen, wenn sie Kontoeinstellungen ein- oder ausschalten;
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Google Muss klar und auffällig die wichtigsten Informationen zur Standortlokalisierung offenlegen;
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Google muss eine verbesserte "Standort-Technologie"-Website erstellen, auf der Nutzerinnen und Nutzer detaillierte Informationen über die Art(en) der von Google erfassten Standortdaten, inklusive Verwendung, erhalten können.
Originalmeldung vom 02.10.2020: Google hat angeblich Einstellungen zur Standortfreigabe versteckt
Seit letztem Jahr muss sich Google in Arizona vor Gericht verantworten. Laut "Winfuture" geht es dabei darum, dass Google Standortdaten von Smartphones auch dann sammelte, wenn Nutzerinnen und Nutzer die Standortfreigabe ausgeschaltet hatten. Unter Berufung auf "Business Insider" zitiert das Portal aus neu veröffentlichten Gerichtsakten. Demnach sollen die Führungskräfte von Google gewusst haben, wie schwer es für Android-Nutzer sei, ihre Standortdaten nicht an das Unternehmen zu übermitteln.
Als Google ferner Versionen seines Android-Betriebssystems testete, die die Privatsphäre-Einstellungen leichter auffindbar machten, nutzten Nutzer dies aus, schreibt "Business Insider" weiter. Dies habe Google dann als "Problem" angesehen und versucht, die Datenschutz-Optionen tiefer im Einstellungsmenü zu verbergen. Zudem habe Google auch andere Smartphonehersteller unter Druck gesetzt, entsprechende Einstellungen zu verbergen. Dabei soll das Unternehmen aktiv verschleiert haben, dass Nutzer diese Datenschutzoptionen wirklich verwendeten.
Google dementiert
In einer Stellungnahme an "theverge.com", aus der "Winfuture" zitiert, weist Google die Vorwürfe von sich. Man habe immer Datenschutzfunktionen in seine Produkte eingebaut und robuste Kontrollen für Standortdaten bereitgestellt, lässt sich Google-Sprecher José Castañeda zitierten. Die Staatsanwaltschaft und Google-Konkurrenten, die diese Klage vorantreiben, sollen "sich die Mühe gemacht haben, unsere Dienste falsch zu charakterisieren". Und weiter: "Wir freuen uns darauf, die Sache richtigzustellen."
Unlängst zeigte eine Untersuchung, dass Android 20 Mal mehr Daten an Google schickt als iOS an Apple. Auch diese Zahlen dementierte google umgehend, wie Sie hier lesen können.