iWay erzielt Rekordumsatz, spürt aber den Glasfaserstreit
IWay hat 2022 einen Umsatz von 40,6 Millionen Franken erzielt – ein Plus von mehr als 10 Prozent zum Vorjahr. Im Kerngeschäft Internet legte der Telko weniger stark zu als 2021. Die Folgen des Glasfaserstreits zwischen Swisscom und Weko dämpfen die Wachstumsprognose für dieses Jahr.
iWay hat die Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Demnach stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 gegenüber der Vorjahresperiode um 10,1 Prozent auf 40,6 Millionen Franken. Das sei ein neues Rekordergebnis, merkt der Telko an. Beim Reingewinn erzielte das Unternehmen ein Plus von 22 Prozent.
"Dass wir trotz des hart umkämpften Marktes zum ersten Mal die 40-Millionen-Franken-Grenze überschreiten konnten, verdanken wir nicht zuletzt unseren anhaltenden Investitionen in die Vermarktung unserer Dienstleistungen", lässt sich iWay-CEO Markus Vetterli in der Mitteilung zitieren. "Diese Anstrengungen haben zu einem kontinuierlichen Wachstum der Verkäufe über unsere Online-Kanäle beigetragen." Ausserdem habe iWay Synergien mit SAK Digital, der Telekom-Sparte der Muttergesellschaft SAK (St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke), nutzen können. Auch dies habe zum Erfolg beigetragen. Dadurch habe man unter anderem ein lokaler Energieversorger für die gemeinsame TV-Plattform und weitere Dienstleistungen gewonnen.
Das Kerngeschäft Internet machte 59 Prozent des Gesamtumsatzes aus (im Vorjahr waren es 60 Prozent). Der Bereich wuchs um 6,5 Prozent auf 24 Millionen Franken. Die Steigerung fällt somit einiges schwächer aus als 2021, als iWay ein Plus von 12,7 Prozent vorgewiesen hatte. Gefragt nach den Gründen, verweist Vetterli auf den promotionsgetriebenen Verdrängungsmarkt: "Da wir keine Halbpreisaktionen machen, schlug sich dies auf die Wachstumszahlen nieder, sodass wir ein gutes, aber moderates Wachstum erzielen konnten. Unser Ziel ist es nicht, einfach sehr viele Kunden zuhaben, sondern diejenigen Kunden, die iWay wählen, weil sie einen transparenten Anbieter mit fairem Preis und ehrlichen Dienstleistungen bevorzugen." Ausserdem betont er, dass iWay alle Dienstleistungen, inklusive des Kundensupports, aus der Schweiz anbiete - "und nicht wie gewisse Marktbegleiter aus dem Ausland".
Preisdruck und Glasfaserstreit dämpfen die Aussichten
In der Mitteilung sagt Vetterli weiter, iWay habe bei den Internetanschlüssen ein Wachstum über dem Marktdurchschnitt erzielt und auch die Bestandskunden halten können. "Dennoch wird unser Kerngeschäft auch zukünftig stark umkämpft sein, denn der Preisdruck wird weiter anhalten."
Markus Vetterli, CEO, iWay (Source: zVg)
Auch der Glasfaserstreit zwischen Swisscom und der Wettbewerbskommission dürfte sich auf das iWay-Geschäft auswirken. Auf Anfrage erklärt der iWay-CEO, sein Unternehmen beziehe zwar keine Glasfasern von Swisscom, sondern BBCS-Dienstleistungen (Broadband Connectivity Services, oder breitbandige Anschluss-Dienste). "In Zukunft werden diese technisch einfach nicht als P2MP-Architektur (Punkt-zu-Multipunkt), sondern P2P-Architektur (Punkt-zu-Punkt) gebaut."
Rund 400'000 Haushalte seien mit P2MP ausgebaut. Das sind "Haushalte, welche im Grundsatz einen Glasfaseranschluss im Haus haben, diesen jedoch nicht einsetzen können", erklärt Vetterli. Es werde einige Zeit in Anspruch nehmen, diese Anschlüsse auf P2P umzubauen. Zudem sei gemäss nicht klar, ob überhaupt alle Anschlüsse umgebaut würden. Bis zu einem allfälligen Umbau könne iWay diesen Kunden je nach Standort nur langsamere Kupferverbindungen anbieten. "Deshalb besteht die Gefahr, dass diese Kunden andere Anbieter bevorzugen, welche zum Beispiel über Koaxialkabel bessere Anschlussgeschwindigkeiten anbieten können als wir mit den Kupferanschlüssen."
Für den Bereich Telefonie gibt sich Vetterli optimistisch: Zum einen werde iWay im B2B-Bereich die Vermarktung der VoIP-Angebote weiter vorantreiben. Zum anderen gehe man bei den 2022 neu lancierten Mobile-Angeboten von einem deutlichen Zuwachs aus. Die Gesamtprognose des Geschäftsführers lautet: "Wir rechnen für das laufende Geschäftsjahr mit einem weiteren Umsatzwachstum. Es dürfte allerdings moderater ausfallen als 2022."
Ende März 2023 veröffentlichte auch Quickline seine neuesten Geschäftsergebnisse. Der Telekomverbund gewann Neukunden im Geschäft mit Mobile-Abos und TV-Streaming. Rückläufig entwickelt sich hingegen das Business mit Festnetztelefonie. Mehr dazu lesen Sie hier.