Weitere Investitionen geplant

Amazon Web Services eröffnet erste Schweizer Cloud-Region

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von Adrian Oberer und msc

Amazon Web Services eröffnet in Zürich seine erste Schweizer Infrastruktur-Region. Damit können Kundinnen und Kunden ihre Anwendungen und Daten auf Servern in der Schweiz unterhalten. Das Unternehmen plant bereits weitere Investitionen in der Schweiz.

(Source: blacklight_trace / iStock.com)
(Source: blacklight_trace / iStock.com)

Vor zwei Jahren hat Amazon Web Services (AWS) den Bau einer Schweizer Infrastruktur angekündigt. Heute lässt die Amazon-Tochter den Worten Taten folgen und eröffnet in Zürich seine erste Schweizer Cloud-Region, wie das Unternehmen mitteilt. Damit biete AWS seiner Schweizer Kundschaft eine hohe Verfügbarkeit bei niedriger Latenz von Servern im Inland. Warum AWS überhaupt eine Infrastruktur in der Schweiz aufbaut, erklärt Werner Vogels, CTO bei Amazon, im Interview.

 

Die neue "AWS Europe (Zürich) Region" ist erst die siebte Infrastruktur-Region in Europa und besteht aus drei sogenannten Availability Zones, wie AWS weiter schreibt. Dabei handle es sich um geographisch und damit physisch getrennte Teile der Infrastruktur, die durch redundante Netzwerke untereinander verbunden werden. Die verschiedenen Zonen verfügen gemäss Mitteilung über eine unabhängige Stromversorgung, Kühlung und physische Absicherung. Trotzdem lägen sie nahe genug beieinander, um "extrem niedrige" Latenzzeiten zu ermöglichen. Dadurch unterstütze die Infrastruktur auch Hochverfügbarkeitsanwendungen.

 

Die Schweizer Kundschaft kann nun also die eigenen Anwendungen auf Servern in der Schweiz anbieten. Um die Fehlertoleranz und damit die Verfügbarkeit der eigenen Anwendung zu verbessern, können Kundinnen und Kunden ihre Anwendungen auch so konzipieren, dass diese in mehreren Availability Zones gleichzeitig laufen, wie AWS mitteilt. Zusätzlich ermögliche es die Einführung der Schweizer AWS-Region der lokalen Kundschaft mit Anforderungen an die Datenresidenz, ihre Daten sicher in der Schweiz zu speichern.

 

Offiziell macht AWS keine Angaben zum genauen Standort oder der Betreiberfirma seiner Schweizer Rechenzentren. Gemäss "Inside-IT" mietete sich das Unternehmen aber an den Standorten Lupfig, Winterthur und Glattbrugg bei den RZ-Betreibern Green, Vantage und Interxion ein. Dies hätten mehrere mit der Branche vertraute Expertinnen und Experten unabhängig voneinander bestätigt.

 

Weitere Investitionen geplant

Für die kommenden Jahre plant AWS mit weiteren Investitionen in der Schweiz, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Bis 2036 plane das Unternehmen mit Aufwendungen von rund 5,9 Milliarden Franken. Die Investitionen sollen unter anderem Kapitalausgaben für den Bau von Rechenzentren, Betriebskosten im Zusammenhang mit den laufenden Versorgungs- und Anlagenkosten umfassen.

 

Der Schweizer Markt für Rechenzentren (RZ) wächst und gedeiht. Seit der letzten Übersicht in der Netzwoche im Jahr 2020 haben einige RZs den Besitzer gewechselt, ein Betreiber ging konkurs. Ausserdem sind zahlreiche neue ­RZ-Bauten und -Erweiterungen geplant – inklusive eines ganz neuen Campus - alles über den Schweizer RZ-Markt erfahren Sie hier.

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