Sensorentest

Zürich will wissen, wo die Bevölkerung sitzt

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von Adrian Oberer und lha

Die Stadt Zürich testet in Zusammenarbeit mit dem EWZ von der ETH Zürich entwickelte Sensoren. Die Sensoren sollen ermitteln, wo, wie lange und wie häufig Passanten auf den Stühlen öffentlicher Plätze sitzen. Ausserdem messen sie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Umgebungslärm.

Von der ETH entwickelter Sensor. (Source: zVg)
Von der ETH entwickelter Sensor. (Source: zVg)

Die Stadt Zürich testet auf dem Münsterhof und dem Vulkanplatz von der ETH entwickelte Sensoren. Mit je 8 Sensoren wolle die Stadt Erkenntnisse darüber gewinnen, wo, wie häufig und wie lange die Stühle auf den Plätzen genutzt werden, wie die Stadt mitteilt. Obwohl das Tiefbauamt der Stadt über zahlreiche Mobilitätsdaten - beispielsweise zum Veloverkehr - verfüge, gäbe es kaum Daten zum Verhalten der Bevölkerung im öffentlichen Raum.

Während den bis Ende September 2022 andauernden Tests sollen die Sensoren Daten zur Belegung, dem Standort und der Verweildauer auf den Stühlen erheben. Zusätzlich messen die an den Stuhlbeinen angebrachten Sensoren die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Lärmpegel, wie die Stadt weiter schreibt. Zur Übermittlung der Daten stelle das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) sein Long-Rang-WAN bereit.

Die mit Sensoren versehenen Stühle. (Source: zVg)

Bei den aktuellen Tests gehe es darum, die Zuverlässigkeit der Sensoren, der Datenübertragung und -auswertung sowie die Nachhaltigkeit der Daten zu ermitteln. Falls sich die Sensoren bewähren, könnten sie gemäss der Stadt in Zukunft für die Planung von öffentlichen Räumen verwendet werden - etwa für die Umgestaltung von öffentlichen Plätzen.

Grünes Licht von der Datenschutzstelle

Der Datenschutz und der Schutz der Privatsphäre von Nutzerinnen und Nutzern ist gemäss der Stadt gewährleistet. Auf Anfrage teilt Roger Muntwyler, Projektleiter beim Tiefbauamt der Stadt Zürich, mit, dass das Projekt grünes Licht von der Datenschutzstelle der Stadt Zürich erhalten hat. Für das Projekt werden laut Muntwyler keine Personenbezogenen Daten erhoben. Die Sensoren seien zum Beispiel nicht in der Lage Gespräche aufzuzeichnen, sondern messen nur den Lärmpegel.

Die Sensoren senden die Daten zuerst an die ETH, diese schicke sie dann an das Tiefbauamt der Stadt Zürich weiter. Die Daten werden gemäss Muntwyler zumindest bis Jahresbeginn 2023 beim Tiefbauamt gespeichert. Geplant sei auch, die Daten über eine öffentliche Datenbank der Bevölkerung zugänglich zu machen.

Übrigens: Zürich baut ein kantonales Zentrum für Cybersicherheit, wie Sie hier nachlesen können.

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