Corona treibt Markt für Datenmanagement voran
Der globale Markt für Datenmanagement-Lösungen für Unternehmen ist kontinuierlich auf Wachstumskurs. Wie sich der Schweizer Markt entwickelt und welchen Einfluss Corona darauf hat, erklären Vertreter von Swisscom, Oracle und IT-Logix.
Der globale Markt für Business-Daten-Management wächst. Der Marktforscher "Markets and Markets" geht davon aus, dass der Markt im vergangenen Jahr ein Volumen von 77,9 Milliarden US-Dollar hatte. Mit einem Wachstum von rund 9,5 Prozent pro Jahr soll er im Jahr 2025 ein Volumen von 122,9 Milliarden US-Dollar erreichen.
Zu den Schlüsselfaktoren für das Wachstum gehören die Notwendigkeit, die abteilungsübergreifend generierten Stammdaten effektiv zu verwalten, die Einführung von Internet-of-Things-Geräten (IoT) und die Digitalisierung. Auch neue Datenschutzbestimmungen treiben den Markt für Business-Daten-Management an, wie der Bericht festhält.
Digitalisierungen benötigen Daten benötigen Management
Auch der Schweizer Markt für Datenmanagement-Lösungen hat sich stark weiterentwickelt. "Viele Anbieter konnten ein signifikantes Wachstum erzielen", sagt Martin Gutmann, Head of Analytics & Data Consulting bei Swisscom Business Customers. Grund dafür sei die zentrale Bedeutung von Daten, wenn es darum gehe, im Rahmen der digitalen Transformation Organisation sowie Prozesse effizienter zu gestalten und Kundenerfahrungen zu verbessern.
Ein konsistentes Datenmanagement sei die Grundvoraussetzung für Digitalisierungsprojekte. Deswegen und wegen der Bedeutung der Daten wird der entsprechende Markt weiter wachsen, nimmt Gutmann an. "Sollte es aber zu einer deutlichen wirtschaftlichen Abkühlung kommen, wird auch dieser Bereich tangiert werden", gibt er zu bedenken.
Die Schweiz wird zur Drehscheibe für sensible Daten
Auch Oracle sieht in der Schweiz einen wachsenden Bedarf an Datenmanagement-Lösungen. "Das Land entwickelt sich zu einer Drehscheibe für die Speicherung sensibler Daten mit einem schnell wachsenden Markt", sagt Thierry Buecheler, Regional Head Switzerland, Austria & Nordics Oracle Industry, Innovation and Insight EMEA dazu.
Dabei hat auch Corona seinen Einfluss auf den Markt genommen. "Covid-19 hat vieles daran verändert, wie wir Geschäfte machen", sagt Buecheler. "Ein positives Ergebnis der letzten Monate ist, dass die Branche schnell zusammenkommt und die Pandemie als Katalysator für eine neue Arbeitsweise dient, die Unternehmen dazu drängt, flexibler, widerstandsfähiger und strategischer mit ihren Daten umzugehen."
Corona erhöhte Bedarf für tagesaktuelle Zahlen
Samuel Rentsch, Co-CEO von IT-Logix, hat im vergangenen Jahr ebenfalls positive Beobachtungen im Schweizer Markt für Datenmanagement-Lösungen gemacht: "2020 war in Bezug auf Datenmanagement-Lösungen ein sehr gutes Jahr, getrieben durch technologische Entwicklung und die fortschreitende Digitalisierung, aber auch durch Covid-19." Das über die Jahre aufgebaute Erfahrungswissen habe beim disruptiven Einfluss von Corona nicht mehr geholfen, um die Situation zu managen. "Der Bedarf für tagesaktuelle Zahlen und darauf basierenden Ad-hoc-Analysen ist in der Folge sehr stark gestiegen", sagt Rentsch.
Unvorhersehbare Veränderungen wie unterbrochene Lieferketten und verändertes Bestellverhalten hätten die Unternehmenssteuerung sehr viel komplexer gemacht. Die Folge: "Corona hat den Bedarf nach Datenmanagement-Lösungen flächendeckend, vom KMU bis zum Grosskonzern, auf privatwirtschaftlicher Seite wie auch auf Seiten der öffentlichen Hand, zusätzlich befeuert", sagt Rentsch.