Intel verkauft Flashspeicher-Geschäft an SK Hynix
Chiphersteller Intel veräussert seine NAND-Memory-Sparte an SK Hynix – für 9 Milliarden US-Dollar. Durch den Deal könnte Intel den Zugang zum chinesischen Markt verlieren.
Intel verkauft sein Geschäft mit NAND-Flash-Speicherchips an SK Hynix. Der südkoreanische Hersteller legt dafür insgesamt 9 Milliarden US-Dollar auf den Tisch, wie "Reuters" berichtet. Durch die Übernahme steige SK Hynix zur Nummer zwei in diesem Chip-Segment auf – hinter Marktführer Samsung.
Intel wolle sich vom volatilen Geschäft mit NAND-Flash verabschieden und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Das Geschäft mit 3D-Xpoint-Speicher unter dem Namen Optane bleibe in Intels Hand.
Intels Geschäftseinheit für NAND-Flash und Optane verzeichnete im Geschäftsjahr 2019 zum vierten Mal in Folge einen Verlust. Auch SK Hynix habe mit seiner NAND-Sparte zuletzt Verluste bilanziert, schreibt "Reuters" weiter.
Intel könnte den Zugang zum chinesischen Markt verlieren
Mit dem Kauf geht die Konsolidierung in der Halbleiterindustrie weiter, wie die "NZZ" berichtet. Der Deal stärke Südkoreas Rolle im globalen Chip-Geschäft. Und Verbrauchern drohten höhere Preise.
Pikant sei denn auch ein geopolitischer Aspekt vor dem Hintergrund des Handelsstreits zwischen den USA und China: Intel verkauft mit SK Hynix auch seine einzige Fabrik in Dalian, einer Stadt im Norden Chinas. Beobachter hätten diese Fabrik bei ihrer Eröffnung als Konzession an das chinesische Regime gesehen – damit Intel der dortige Markt offenstünde, schreibt die NZZ. Nun stelle sich die Frage, ob Intel den chinesischen Markt aufgebe. Ausserdem stelle sich die Frage, ob dies allenfalls auf Druck der US-amerikanischen Regierung geschieht, die spätestens seit Sommer versucht, vermeintlich nicht vertrauenswürdige Tech-Anbieter aus China weltweit aus Mobilfunknetzen zu verbannen.
Im Juli erklärte die US-amerikanische Kommunikationsbehörde die beiden chinesischen Hersteller Huawei und ZTE zu einer Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA. Telkos, die mit den beiden Unternehmen zusammenarbeiten, erhalten von den USA keine finanzielle Unterstützung beim Netzausbau mehr.