Private Phones - professionelle Probleme

Alen Sulejmanagic von Abraxas über die Hürden und Herausforderungen von EMM

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von Coen Kaat

Private Geräte im beruflichen Alltag zu nutzen, ist längst keine Seltenheit mehr. Arbeitgeber versprechen sich dadurch effizientere Mitarbeiter. Für IT-Verantwortliche bedeutet dies jedoch vor allem mehr Aufwand. Worauf zu achten ist, sagt Alen Sulejmanagic, Leiter Mobile & Workplace Transformation bei Abraxas Informatik.

Alen Sulejmanagic, Leiter Mobile & Workplace Transformation bei Abraxas Informatik. (Source: zVg)
Alen Sulejmanagic, Leiter Mobile & Workplace Transformation bei Abraxas Informatik. (Source: zVg)

Wie haben sich die Anforderungen an IT-Verantwortliche bezüglich mobiler Geräte in den vergangenen Jahren geändert?

Alen Sulejmanagic: Die Consumerization – sprich der Trend, dass private Geräte immer häufiger im Berufskontext verwendet werden – hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Für IT-Verantwortliche ist dies immer eine Gratwanderung zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit.

Was muss eine EMM-Lösung alles umfassen?

Aus Kundensicht beinhaltet EMM idealerweise folgende fünf Punkte: Erstens ermöglicht die Lösung ein zentrales Management mobiler Apps und Endgeräte. Zweitens wird Kommunikation und Kollaboration durch den einfachen Einsatz von Produktivitäts-Apps gefördert. Drittens eine sichere Integration von mobilen Fachanwendungen mit granularer Zugriffskontrolle. Viertens vereinfachen durchgängige mobile Workflows die Arbeitsprozesse. Und zu guter Letzt sollten private und geschäftliche Daten auf den Mobilgeräten strikt getrennt bleiben.

Worauf kommt es beim Enterprise Mobile Management besonders an?

Unsere Erfahrung bei verschiedenen Kundenprojekten zeigt, dass eine mobile Strategie zentral ist: Welche Use Cases müssen abgedeckt werden? Welche Geräte will man unterstützen? Welche Business-Apps sollen integriert werden? EMM ist hier das Tool, das diese Prozesse unterstützt.

Benutzerfreundlichkeit oder IT-Sicherheit – was wiegt bei Enter­prise Mobile Management schwerer?

EMM kann beides abdecken. Je nach Businesskontext überwiegt das eine oder das andere. Wie es abgedeckt wird, ist eine reine Frage der Konfiguration. Wird der Sicherheitsaspekt höher gewichtet, können zum Beispiel mehrere PIN-Abfragen konfiguriert werden: Auf dem Gerät, beim Zugriff auf den Geschäftsteil und auf einzelnen Applikationen selbst.

Wo liegen die Chancen für IT-Dienstleister?

Spannend wird es dort, wo es um die Integration von Apps geht. Das ist der grosse Vorteil von Abraxas: Wir stellen nicht nur Infrastruktur und Betrieb von EMM sicher, sondern entwickeln für unsere Kunden auch eigene mobile Fachapplikationen entlang ihrer Businessprozesse. Wir bieten dieses verzahnte Know-how. Beispielsweise bei der Fahrzeug­inspektion, wo Felddaten via Mobile erfasst und direkt mit der Fach­lösung synchronisiert werden können.

Wie müssen IT-Dienstleister aufgestellt sein, um EMM optimal ­anbieten zu können?

Infrastrukur und Betrieb sind die Basis, die ein Dienstleister bieten muss. Den Mehrwert fürs Business erzielt man aber mit dem Applika­tionslayer. Dort – bei der Integration von Apps – sind die Fachkompetenzen und Skills rar. Und dort kann man als EMM-Anbieter aus dem Feld von Mitbewerbern herausstechen.

Die Antworten der übrigen Podiumsteilnehmer:

Martin Blattmann, Nomasis: "Die Sicherheit soll nicht auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit erfolgen."

Beat Brunschwiler, Comsoft Direct: "Das Thema Security wird uns in den nächsten Jahren enorm beschäftigen."

Zekeria Oezdemir, Novalink: "Jede moderne EMM-Lösung kann sowohl Komfort als auch Sicherheit bieten."

Michael Veit, Sophos: "Der traditionelle Best-of-Breed-Ansatz ist heute nicht mehr zeitgemäss."

Stefan Walter, Schaefer: "Mit der richtigen EMM-Lösung stellt sich die Frage 'Benutzerfreundlichkeit oder IT-Sicherheit' nicht."

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DPF8_129634